Lesetraining und Sprachförderung in allen Schulen

08.06.2004 - Solothurn - Die Solothurner Schüler sollen eine bessere Lesekompetenz erhalten und in ihrem sprachlichen Ausdruck stark gefördert werden. Das Departement für Bildung und Kultur (DBK) erteilte dazu der Lehrerschaft eine Reihe von Weisungen und wird sie zu Weiterbildungsveranstaltungen einladen. Damit wird nahtlos an die Aktion "Lesen bewegt" angeknüpft.

Die PISA-Studie brachte es an den Tag: Die Schweizer Kinder erreichen punkto Leseförderung und Sprachgebrauch international gesehen nur gerade noch Mittelmass. Das soll sich nach der höchst erfolgreichen Startaktion "Lesen bewegt" und nach den erlassenen Weisungen an die Lehrerschaft im Kanton Solothurn so rasch wie möglich ändern.

"Unsere Kinder haben Anspruch darauf, dass sie ab dem ersten Schuljahr innerhalb des Unterrichts systematisch mit der Standardsprache in Kontakt kommen" (Standardsprache ist der von der Erziehungsdirektorenkonferenz EDK gebrauchte Begriff für Hochdeutsch oder Schriftsprache), heisst es in den Weisungen, welche das DBK sämtlichen Lehrpersonen nach Hause schickte. Und: "Der konsequente Gebrauch der Standardsprache ist für die zielgerichtete sprachliche Entwicklung der Kinder unerlässlich."

Im Kindergarten wird noch Mundart gesprochen. Aber bereits hier lernen die Kinder in Vorlesungssequenzen mit der Standardsprache umzugehen. Endgültig ernst mit der Standardsprache gilt es ab erster Primarschulklasse. Die Lehrperson übernimmt die Vorbildfunktion und bedient sich eines "lebendigen Schweizer Hochdeutschs". Der Forderung einer schweizerischen Partei, es seien deutsche Lehrpersonen anzuwerben, wird nicht nachgelebt. Die Solothurner Lehrerschaft spricht eine gute Standardsprache und soll sie konsequent in allen Fächern anwenden. Ein Switchen zurück zum Dialekt darf es nicht mehr geben.

Zur Förderung der Lesekompetenz sollen sämtliche Lehrpersonen an Kindergarten und Volksschule an einem Informations- und Weiterbildungstag teilnehmen. Das Motto heisst "Die lesefreundliche Schule" und das Ziel heisst, das Wissen der Lehrpersonen zum Auf- und Ausbau von elementaren Lesefertigkeiten und Lesefähigkeiten zu erweitern. Das Amt für Volksschule und Kindergarten und die Pädagogische Fachhochschule machen bei diesem Projekt gemeinsame Sache. Das Projekt wird von Experten geleitet.

Im DBK ist man überzeugt, mit der Kampagne für konsequenten Gebrauch der Standardsprache und der Verbesserung der Lesekompetenz die nach der PISA-Studie aufgezeigten Mängel beseitigen zu können.