Steuerfüsse sinken weiter - Abwassergebühren wiederum höher
01.06.2004 - Solothurn – Beinahe zwei von fünf Solothurner Einwohnergemeinden haben für das laufende Jahr ihren Steuerfuss für natürliche Personen gesenkt. Nur gerade zwei Einwohergemeinden von 126 haben den Steuerfuss erhöht. Dagegen haben sich die Verbrauchsgebühren im Abwasserbereich wiederum erhöht. Diese – und weitere Informationen - sind in der neusten Ausgabe "Statistische Mitteilung Steuerfüsse und Gebühren 2004 der Solothurner Gemeinden" der Abteilung Finanzausgleich und Statistik des Amtes für Finanzen zu entnehmen. Im Internet können diese Informationen unter http://www.statistik.so.ch abgerufen werden.
Im Jahr 2004 beläuft sich der durchschnittliche Steuerfuss für natürliche Personen auf 121.8% (2003: 124.1% 2002: 126.2%). Die bereits deutliche Reduktion in den Vorjahren wurde nochmals übertroffen. In 51 Gemeinden (Vorjahr: 47) liegt der Steuerbezug unter dem errechneten Durchschnittswert, in 75 Gemeinden (Vorjahr: 79) darüber.
Der häufigste angesetzte Steuerbezug liegt bei 125% (14 Gemeinden). Gewichtet man den Steuerfuss der Einwohnergemeinden bei den natürlichen Personen mit der entsprechenden Bevölkerung, so ergibt sich für das Jahr 2004 ein mittlerer Gemeindesteuerbezug von 120.3% (Vorjahr 122.1%). Der durchschnittliche Steuerbezug (einfaches Mittel) der Einwohnergemeinden für juristische Personen liegt im Jahr 2004 bei 120.3% (Vorjahr 122.2%). Auch dies ist der tiefste Wert in den letzten zehn Jahren.
In zehn (Vorjahr: 9) Einwohnergemeinden werden im Jahr 2004 für natürliche Personen weniger Gemeinde- als Staatssteuern bezogen. Das generell tiefere Steuerfussniveau im Vergleich zu den Vorjahren kann u.a. auf die starken Steuereingänge der letzten Jahre, geringe Nettoinvestitionen pro Kopf und auf den Ausgleich über Gebührenerhöhungen im Werkbereich zurückgeführt werden.
Die Verbrauchsgebühren für den Bezug von Frischwasser bewegen sich nach Angaben von etwas über 90 % der Einwohnergemeinden zwischen 0.50 Fr./m3 und 3.60 Fr./m3, (identisch zum Vorjahr). Im Durchschnitt aller Gemeinden liegt der Frischwasserpreis bei 1.64 Fr./m3 (2003: 1.63 Fr./m3; 2000: 1.38 Fr./m3). Dies stellt eine sehr geringe Erhöhung gegenüber dem Vorjahr dar.
Die Verbrauchsgebühren beim Abwasser belaufen sich auf der Grundlage von 117 der 126 Gemeinden auf 0.30 Fr./m3 bis 3.70 Fr./m3 (Jahr 2000: 0.30 Fr./m3 bis 4.00 Fr./m3). Auch hier ist eine Gebührensteigerung festzustellen: Haben die Solothurnerinnen und Solothurner im Durchschnitt im Jahre 2000 noch 1.43 Fr./m3 und im Jahre 2003 1.79 Fr./m3 für die Entsorgung des Abwassers bezahlt, so sind es heute 1.95 Fr./m3. 2 Jahre nach der offiziellen Einführung der Spezialfinanzierung im Bereich Abwasser scheint sich der Abwasserverbrauchspreis noch nicht stabilisiert zu haben.
Die gesamten Verbrauchsgebühren für die Bereiche Wasser und Abwasser belaufen sich auf 1.00 Fr./m3 bis 5.75 Fr./m3. Die Hälfte aller Gemeinden verlangen zwischen 3.10 Fr./m3 bis 4.15 Fr./m3. Im einfachen Mittel wird für das Wasser und Abwasser zusammen eine Verbrauchsgebühr von 3.52 Fr./m3 erhoben.
Ebenfalls publiziert werden in dieser Reihe die Steuerfüsse der Kirchgemeinden der drei Landeskirchen. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die jeweiligen Steuerbezüge im Kantonsmittel bei den römisch-katholischen Kirchgemeinden (19.20%), der evangelisch-refomierten Kirchgemeinden (Kantonsmittel: 16.06%) und der christkatholischen Kirchgemeinden (Kantonsmittel: 19.89%) nur unwesentlich oder überhaupt nicht verändert.
Die Publikation kann beim Amt für Finanzen, Abteilung Finanzausgleich und Statistik (Barfüssergasse 24, 4509 Solothurn) bezogen werden. Internet-Bezugsquelle: http://www.statistik.so.ch.