Studienauftrag "Wohnen am Fegetzhofweg Solothurn" entschieden
21.06.2004 - Solothurn - Der Kanton Solothurn und die Stadt Solothurn haben gemeinsam einen Studienauftrag zur Bebauung des Fegetzhofareals durchgeführt. Das Siegerprojekt des Solothurner Architekten Guido Kummer zeichnet sich dadurch aus, dass verschiedene quartiertypische Elemente ein neues eigenständiges Ensemble entstehen lassen, und dass der Fegetzhof städtebaulich aufgewertet wird.
Die Begutachtung des Studienauftrages "Wohnen am Fegetzhofweg Solothurn" ist erfolgt. Das Beurteilungsgremium stellt fest, dass die sehr anspruchsvolle Aufgabenstellung interessante und verschiedenartige Bebauungskonzepte für den 9'900 m2 grossen unbebauten Teil des Fegetzhofareals hervorgebracht hat. Die vier eingeladenen Teilnehmer verdienen in Anbetracht ihrer erbrachten Leistungen Anerkennung und grossen Dank. Sie tragen mit ihren Entwürfen dazu bei, für die Veranstalter wertvolle Erkenntnisse für die sorgfältige Verwertung des im Eigentum des Kantons stehenden und für Wohnzwecke vorgesehenen Fegetzhofareals in Solothurn (GB Nr. 1957) beigebracht zu haben. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen, welche sich aus den Gegebenheiten der Aufgabe, insbesondere auch aus der Detailerschliessung des Areals ergeben haben, wurde ein Ergebnis erzielt, das überzeugt.
Die Teilnehmer hatten die Aufgabe eine qualitativ hochstehende und marktfähige Vorstellung für die Schaffung von künftigem individuellem Wohnraum für das Fegetzhofareal vorzuschlagen, die als Grundlage für die Erschliessung, Ver- und Entsorgung und eventuelle Landumlegung der westlich angrenzenden Grundstücke dient, und Basis für die Ausarbeitung eines städtebaulich anspruchsvollen Gestaltungsplanes bilden kann.
Der zur Weiterbearbeitung empfohlene Entwurf beruht auf der Grundidee, ein einfaches und klares Erschliessungsprinzip aufzubauen, das eine erstaunliche Flexibilität in der Wahl von Grösse und Bebaubarkeit der Parzellen für den einzelnen Bauherrn/Investor erlaubt, eine hohe Sicherheit in bezug auf eine qualitätvolle Gestaltung des gesamten Fegetzhofareals gewährleistet und eine besondere Identifikationsmöglichkeit und Einheit in seinem Gesamtausdruck zu vermitteln vermag.
Die dem Vorschlag zugrunde liegende Idee geht vom Erschliessungsprinzip aus und überzeugt in mehrfacher Hinsicht. Der bestehende Kreisel wird elegant einbezogen. Die in die effiziente Erschliessungsstrasse integrierte Parkierung und die Baumgruppen als ausdrucksstarke Elemente ergänzen das Konzept, das in Kombination von klarer Struktur und Freiheit in der Gestaltung der einzelnen Bauvolumen optimale Voraussetzungen bringt. Durch die quer zur Erschliessung verlaufenden Trennmauern wird eine starke Ordnung vorgegeben und gleichzeitig genug Raum für individuelle ein- und zweigeschossige Bauvolumen geschaffen. Insgesamt übernimmt der Entwurf mehrere quartiertypische Elemente und formt aus diesen ein neues Ensemble.
Die Platzierung des südlichsten Baukörpers ist auch aus Sicht der Denkmalpflege sehr geglückt. Durch seine Zurückversetzung vom Herrenweg wird der geschützte Fegetzhof aufgewertet.
Die Frage, ob die vorgeschlagenen planerischen Steuerungsprinzipien im Westen ganz oder teilweise übernommen werden, ist gegenwärtig noch offen. Die Überbauung ist unabhängig von diesem Entscheid gut realisier- und etappierbar.
Gesamthaft zeigt sich mit diesem Entwurf eine überzeugende Konzeption, bei der das gewählte Gestaltungsprinzip mit dem ordnenden Strassenraum und den frei setzbaren Trennmauern sehr gelungen ist. Mit der durchdachten Parzellierung entsteht eine mit dem Gelände harmonierende Einheit, und es gelingt dem Verfasser beinahe schon, die Planung auf Projektebene zu heben, ohne jedoch die zukünftigen Eigentümer in der Freiheit stark einzuschränken. Besonders geschickt ist auch die bauliche Erweiterung beim Fegetzhof.
Ziel und Hauptanliegen war es, eine möglichst hohe städtebauliche und landschaftsgestalterische Qualität der Bebauung zu erreichen und den Erhalt des Quartiers in seiner Attraktivität und Wertbeständigkeit sicherzustellen. Die Veranstalter sind erfreut über das sehr gute Ergebnis des Studienauftrages.
Der zur Ausarbeitung des Gestaltungsplanes empfohlene Verfasser ist:
Guido Kummer, Architekt und Planer, Solothurn


Die Entwürfe der Teilnehmer am Studienauftrag sind im Palais Besenval ausgestellt.
Donnerstag, 24. Juni bis 7. Juli 2004
Montag bis Freitag von 7.30 - 12.00 und 13.30 – 18.30 Uhr
Donnerstag jeweils bis 20.00 Uhr