Weitere Mittel für das Mehrjahresprogramm Natur und Landschaft
03.03.2004 - Solothurn - Der Regierungsrat hat den Jahresbericht 2003 "Mehrjahresprogramm Natur und Landschaft" zur Kenntnis genommen und für das Jahr 2004 rund drei Millionen Franken für die weitere Umsetzung dieses Programmes für die Natur bewilligt. Der Kanton Solothurn setzt das Mehrjahresprogramm Natur und Landschaft seit 1992 erfolgreich um.
Der Naturschutz hat die Aufgabe, die einheimischen Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. Dies erfordert genügend grosse, zusammenhängende Lebensräume (Biotope). Der Kanton Solothurn setzt diese öffentliche Aufgabe seit 1983 mit freiwilligen Massnahmen um, und zwar mit Erfolg.
1981 erkannte der Regierungsrat die für die Natur und Landschaft nachteiligen Entwicklungen in der Natur. 1983 leitete er mit dem Pilotprojekt "Erhaltung von artenreichen Weiden" Gegenmassnahmen ein. Mit Vereinbarungen, welche auf dem Grundsatz der Freiwilligkeit beruhen, stellte der Kanton die naturnahe Bewirtschaftung von zuerst 160 Hektaren Sömmerungsweiden im Jura sicher. Er bezahlte den Bewirtschaftern für ihre naturschützerische Leistung eine jährliche Abgeltung. 1986 weitete er diese Massnahme auf blumenreiche Heumatten aus. Diese wurde landesweit als "Solothurner Modell" bekannt. Die Erfahrungen mit diesem Projekt zeigten, dass Weiden und Heumatten alleine nicht genügen, um die Naturschutzaufgabe umfassend zu erfüllen.
Der Regierungsrat beantragte deshalb die Ausdehnung der Massnahmen auf weitere Lebensräume wie besonders wertvolle Waldflächen, Waldränder, Hecken, Bäche oder Hochstamm-Obstbäume in einem Mehrjahresprogramm Natur und Landschaft. 1992 stimmte der Kantonsrat dem dazu notwendigen Verpflichtungskredit zu. Das Mehrjahresprogramm wird jährlich mit Mitteln des Natur- und Heimatschutzfonds finanziert. 2003 hat der Kanton an den 1992 festgelegten Zielen weiter gearbeitet. Am Jahresende bestanden 1819 Vereinbarungen in allen Bezirken. Damit sind langfristig gesichert:
- 2812 ha Naturwaldreservate
- 93 km Waldränder, welche aufgelichtet werden
- 1095 ha ungedüngte Sömmerungsweiden
- 748 ha ungedüngte Heumatten und Rückführungswiesen
- 77 km Hecken und Bachufer, welche naturnah bewirtschaftet werden
- 89 ha ökologische Ausgleichsflächen (v.a. in Witi Grenchen-Solothurn)
- 6714 Hochstamm-Obstbäume
Diese Zahlen dürfen sich sicher sehen lassen. Mit hoheitlichen Naturschutzmassnahmen wären sie nicht zu erreichen gewesen. Für den Erfolg entscheidend war das Prinzip der Freiwilligkeit. Damit verbunden ist das dauernde Gespräch zwischen den Bewirtschaftern und den vom Kanton beauftragten, regionalen Mitarbeitern des Programmes.
2004 ist vorgesehen, weitere Vereinbarungen zur Erreichung der 1992 festgelegten Ziele abzuschliessen. Voraussichtlich in der Märzsession wird der Kantonsrat über den Antrag des Regierungsrates beschliessen, das Programm bis 2008 zu verlängern.
Weitere Schwerpunkte sind 2004:
- die Genehmigung der Kriterien für die Vernetzung nach der eidg. Öko- Qualitätsverordnung
- die Begleitung der Arbeiten des BUWAL zur Kartierung der Trockenwiesen
und –weiden von nationaler Bedeutung.
Für das Jahr 2004 wird mit einem Bruttoaufwand von rund drei Millionen Franken für Abgeltungen, Grundlagen und den Vollzug gerechnet. Daran beteiligt sich der Bund mit rund 40 Prozent.