Verordnungen zur Fachmittelschule erlassen

18.05.2004 - Solothurn – Der Regierungsrat hat die Ausführungsverordnungen zum Gesetz über die Fachmittelschule beschlossen und die Maturitätsverordnung geändert. Künftig werden die Maturitätsprüfungen vor den Sommerferien abgeschlossen.

Im August 2004 beginnen an den Kantonsschulen Solothurn und Olten die neuen dreijährigen Ausbildungsgänge der Fachmittelschule. Die Fachmittelschule löst die zweijährige Diplommittelschule ab und bereitet auf anspruchsvolle Berufsausbildungen auf der Tertiärstufe (Höhere Fachschulen und Fachhochschulen) vor. Im Kanton Solothurn bietet die Fachmittelschule die Ausrichtungen auf die Berufsfelder Gesundheit, Erziehung und Soziales an.

Der Kantonsrat hatte im November 2003 ein entsprechendes Gesetz über die Fachmittelschule erlassen. Nun hat der Regierungrat die Ausführungsverordnungen (Fachmittelschulverordnung, Prüfungsverordnung für die Abschlussprüfungen der FMS und Lektionentafel) beschlossen.

Das Hauptgewicht der Fachmittelschule liegt auf der Allgemeinbildung. Der grösste Teil der Lektionen ist für allgemeinbildende Fächer vorgesehen: Ein Drittel für Sprachen (Deutsch, Französisch, Englisch) sowie Informatik, je 20% sind für die Bereiche Mathematik/Naturwissenschaften und musische Fächer/Sport eingesetzt, rund 13% der Lektionen für die Sozialwissenschaften (Staats-, Rechts- und Wirtschaftskunde, Geschichte und Geografie sowie Psychologie/Lern- und Arbeitstechnik). Der Unterricht im gewählten Berufsfeld beginnt im zweiten Schuljahr und beansprucht jeweils einen Tag pro Woche.

Maturitätsprüfungen
Die wichtigste Änderung an der Maturitätsverordnung betrifft den Zeitpunkt der Maturitätsprüfungen. Ab Sommer 2005 werden alle Maturitätsprüfungen vor den Sommerferien stattfinden. Die bisherige Regelung, dass die mündlichen Prüfungen erst nach den Sommerferien abgelegt werden, ist letztmals für die Maturität in diesem Jahr gültig.
 
Änderungen werden zudem am Prüfungsmodus vorgenommen. Die Naturwissenschaften und die Fremdsprachen werden künftig intensiver geprüft. Bisher wurde nur eines der drei naturwissenschaftlichen Fächer Physik, Chemie und Biologie an der Maturität geprüft. Neu werden alle drei Fächer gemeinsam als Fach Naturwissenschaften schriftlich geprüft. Damit soll allen drei naturwissenschaftlichen Fächern mehr Bedeutung beigemessen und gleichzeitig der fächerübergreifende Aspekt der Naturwissenschaften betont werden. Zudem wird künftig auch die zweite Fremdsprache obligatorisch geprüft.