KANTONSRAT: Kanton Solothurn will Schulleitungen einführen – Bildungs- und Kulturkommission hat die Volksinitiative und den Gegenvorschlag beraten
01.10.2004 - Solothurn – Die Bildungs- und Kulturkommission (BIKUKO), unter der Leitung Ihres Präsidenten, Klaus Fischer, CVP, Hofstetten, lehnt die Volksinitiative ab und stimmt dem Gegenvorschlag des Regierungsrates zur Volksinitiative "Gute Schulen brauchen Führung" zu.
Die BIKUKO hat die Volksinitiative beraten. Ziel der Initiative "Gute Schulen brauchen Führung" ist es, dass "Geleitete Schulen" flächendeckend eingeführt werden sollen. Die einzelne Schule soll durch einen Chef oder eine Chefin mit den notwendigen Kompetenzen geführt werden. Die kantonsrätliche Kommission lehnte die Volksinitiative ab und sprach sich voll und ganz für den Gegenvorschlag des Regierungsrates aus.
Was versteht man unter "Geleiteten Schulen"? Die Schule soll als pädagogisches Dienstleistungsunternehmen mit einer klaren Führung an der Spitze, mit klaren Kompetenzen und Verantwortlichkeiten aller Beteiligten, geführt werden. Eine Schule soll wie jeder andere öffentliche Betrieb einen Chef oder eine Chefin haben, die die Schule professionell führt. Von entscheidender Bedeutung ist die sorgfältige Ausbildung und Auswahl der Schulleiterin, des Schulleiters. Entsprechend wichtig ist aber auch ein angepasstes Führungsverständnis der Schulbehörden auf Gemeinde- und kantonaler Ebene. Ziel ist, die Schulorganisation zu verbessern und damit auch eine nachhaltige gute Bildungsqualität in einem anspruchsvollen Umfeld sicherzustellen. Die Einführung von Schulleitungen soll flächendeckend eingeführt werden. Die Zuständigkeit für die strategischen Entscheide auf Gemeindeebene soll sinnvollerweise beim Gemeinderat, beziehungsweise beim Vorstand oder Verwaltungsrat eines Schulkreises als Exekutivbehörde angesiedelt sein.
Vorgesehen ist, dass die Löhne der Schulleitungen wie jene für die Lehrpersonen durch die Gemeinden bezahlt und vom Kanton subventioniert werden. Die geschätzten Bruttopersonalkosten für die Schulleitungen betragen bei einer flächendeckenden Einführung rund zwölf Mio. Franken. Die zusätzliche Belastung ist jedoch geringer, da die Gemeinden bereits jetzt finanzielle Aufwändungen für die Schulführungen tätigen.
Ferner genehmigte die BIKUKO sechs neue Globalbudgets. Damit wird der Bildungs- und Kulturbereich flächendeckend mit Globalbudgets geführt und erfüllt die Anforderungen über die wirkungsorientierte Verwaltungsführung.