SOLAPRIX – Preisträger bestimmt

23.08.2005 - Solothurn - Die Preisträger des Solaprix – dem Innovationspreis der Solothurner Landwirtschaft - sind in diesem Jahr Susi und Martin Birrer (Niederwil); Erwin Ackermann (Wolfwil); Agnes und Albert Hügli (Brislach) und Daniel Fischer (Selzach). Die mit insgesamt 2'500 Franken dotierten Preise werden am 28. August im Bildungszentrum Wallierhof durch Volkswirtschaftsdirektorin Esther Gassler – im Rahmen des Wallierhoftags - übergeben. Der Preis wird bereits zum achten Mal verliehen.

Träger des Preises ist der Verein ehemaliger Schüler der Haus- und landwirtschaftlichen Schule. Mit dem Solaprix sollen gute Ideen in der Landwirtschaft verbreitet und die Kommunikation zur Bevölkerung verbessert werden. Gefragt sind innovative Ideen, Verbesserungen des Betriebes, etwas Neues oder Unbekanntes, die praxistauglich, wirtschaftlich und umweltverträglich sind.

Teilnehmen können Personen, die in der Landwirtschaft tätig sind, sei es im Betrieb oder im Haushalt und im Kanton Solothurn ihren Wohnsitz haben oder Mitglied des Ehemaligenvereins Wallierhof sind.

Alle vier Projekte, die dieses Jahr prämiert werden, überzeugen durch ihre bestechende und originelle Idee und durch ihr grosses Engagement.

Die Preisträger 2005

Susi und Martin Birrer, Niederwil
Die Familie Birrer hat 1988 den Milchwirtschaftsbetrieb auf einen Obstbaubetrieb mit Direktvermarktung umgestellt. Seit 1993 wird ein eigener Hofladen geführt. Nachdem Martin Birrer jahrelang auswärts einem Erwerb nachgehen musste, wurde der Betrieb durch die Umstellung auf Obstbau und Direktverkauf wieder zum Haupterwerbsbetrieb. Nebst Kern- und Steinobstanbau werden neu auch erfolgreich Aprikosen angebaut. Der Erfolg liegt bei der Direktvermarktung ihrer selbst erzeugten Produkte. Beispielsweise werden folgende Produkte selbst erzeugt und zum Verkauf angeboten: Essigspezialitäten, veredeltes Sonnenblumenöl, getrocknete Früchte, Eingemachtes, Edelbrände, Liköre und Süssmost. Weiter sind hausgemachte Fleischwaren wie Bauernbratwürste, Rauchwürste, Speck und Rohschinken im Angebot. Es werden auch Geschenkideen und Schnitzereien zum Kauf angeboten. Diese vielfältige Palette selbstgemachter Bauernspezialitäten verhelfen der Familie Birrer erfolgreich den Schritt vom Nebenerwerb zum Haupterwerbsbetrieb zu vollziehen.

Betrieb Erwin Ackermann, Wolfwil
Der 20 ha grosse, biologisch geführte Ackerbau- und Milchwirtschaftsbetrieb baut nebst Saatkartoffeln, Silomais und Kunstwiesen auch 2,5 ha Hopfen an. In seiner eigenen Hofkäserei werden vier Sorten Weichkäse, Quark und Joghurt produziert. Ackermann ist einer der wenigen Biohopfenbauern, die es in Europa gibt. In der Schweiz ist er der Einzige. Bis zu 1000 Arbeitsstunden pro Jahr stecken in 1 Hektare Biohopfen. Ackermann kann einen Teil seines Hopfens nach Frankreich exportieren, und er hat auch schon nach Japan verkaufen können. Einen Teil der Ernte geht in die Heilmittelindustrie, ein anderer Teil wird für das eigene Bier "Hopfehäxli" verwendet. Mit seinen Milchprodukten und dem "Hopfehäxli" beliefert er rund 45 Läden.

16 Jahre Sonderschau Landwirtschaft an der MIA, Grenchen
Seit 1989 gestaltet ein Team des Bezirksvereins Leberberg und der Solothurner und Grenchner Landfrauen, jedes Jahr ein grosses Ausstellungszelt an der Mittelländer Ausstellung MIA und macht so ausgezeichnet Werbung für die Landwirtschaft. Mit verschiedenen Themen wird den Besucherinnen und Besuchern immer wieder auf sehr eindrückliche Weise die konventionelle und die spezielle Landwirtschaft schriftlich, bildlich und dreidimensional vorgestellt. Das Ausstellungszelt steht jedes Jahr unter einem anderen Rahmenthema. Die drei letzten Ausstellungen hiessen: Die "spinnen" die Bauern, Xung und Guet, Arche Mia. Jedes Jahr werden die Besucher aufs Neue über die vielfältige, abwechslungsreiche Solothurner Landwirtschaft informiert.

Bim Buur id Schuel
Agnes und Albert Hügli aus Brislach empfangen jährlich rund 10 Schulklassen auf ihrem Bauernhof. Die Kinder können auf dem Hof selber Arbeiten im Stall und auf dem Feld erledigen oder auch im Haushalt, unter Mithilfe von Agnes Hügli, Butter und Brot herstellen. Ab und zu werden auch 3 bis 5-tägige Schullager abgehalten. Die interessierten Kinder erhalten durch dieses Angebot Einblick in die Landwirtschaft und können positive Erinnerungen für ihren weitern Lebensweg mitnehmen.