Meningokokkenerkrankung in Solothurn

22.12.2005 - Solothurn - Ein zweieinhalbjähriges Mädchen aus Solothurn ist in der Nacht auf den 22. Dezember an einer Meningokokkeninfektion erkrankt. Aufgrund des schlechten Allgemeinzustandes und der auftretenden Hautflecken suchten die Eltern den Notfallarzt auf, welcher das Mädchen unverzüglich in die Kinderklinik des Inselspitals Bern einwies. Das Kind ist auf dem Weg der Besserung. Bei den Familienangehörigen sowie weiteren Kontaktpersonen wurde eine Antibiotikaprophylaxe durchgeführt, um weitere Erkrankungen zu vermeiden. Ein Merkblatt des Gesundheitsamtes des Kantons Solothurn zu den Meningokokkenerkrankungen kann telefonisch unter der Nummer 032 627 93 61 oder per E-Mail unter mailto:hans.binz@ddi.so.ch bestellt werden. Es ist auch über Internet abrufbar ( http://www.gesundheitsamt.so.ch ).

Im Kanton Solothurn ist dies die erste Meningokokkenerkrankung im Jahr 2005. In den vergangenen 52 Wochen sind gemäss Statistik des Bundesamtes für Gesundheit gesamtschweizerisch 75 Fälle von Meningokokkenerkrankungen gemeldet worden. Das Mädchen hatte Fieber und musste erbrechen. Da sich die Zustand nicht besserte und die Eltern am Körper "Flecken wie Blut" entdeckten, suchten sie den Notfallarzt auf, welcher die Situation sofort richtig beurteilte und das Mädchen unverzüglich in die Kinderklinik des Inselspitals einwies. Dort wird das Mädchen behandelt und ist nun auf dem Weg der Besserung.

Die Meningokokken-Bakterien können lebensgefährliche Krankheitsbilder verursachen. Einerseits eine Hirnhautentzündung oder andererseits eine Blutvergiftung, d.h. eine Infektion des ganzen Körpers mit Meningokokken. Die Symptome einer Meningokokkenerkrankung sind unterschiedlich: Allen gemeinsam ist ein schweres Krankheitsbild mit einem sich rasch verschlechternden Allgemeinzustand, heftigen Kopf- und Gliederschmerzen sowie Lichtscheuheit. Dazu kommen evtl. hohes Fieber, Erbrechen, Berührungsempfindlichkeit, Nackensteife, Bewusstseinstrübung oder rasch auftretende millimeter- bis zentimetergrosse rote oder schwarze Hautflecken. Bei diesen Zeichen müssen sich Kinder oder Erwachsene unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben. Eltern müssen bei schlechtem Allgemeinzustand des Kindes die Haut genau beobachten. Kleine Hautblutungen sind ein Alarmzeichen. Eine Behandlung muss unverzüglich eingeleitet werden. Meningokokkenerkrankungen können behandelt werden, wenn sie früh erkannt werden. Gerade wenn sich eine Grippeepidemie im Land ausbreitet, ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder genau beobachten.

Bei Personen (Angehörige, Geschwister, Schulkameradinnen und -kameraden, Freunde etc.), die engen Kontakt mit einer erkrankten Person gehabt haben, wird eine Antibiotikaprophylaxe durchgeführt, um weitere Erkrankungen zu vermeiden. Im vorliegenden Fall wurde diese durch die Kinderklinik des Inselspitals durchgeführt.