Regierungen legen Portfolio für die Fachhochschule Nordwestschweiz vor - Weitgehende Konzentration im Sinne der Vernehmlassungsresultate

24.01.2005 - Solothurn - Die Regierungen der Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn haben die Verteilung der Fachbereiche der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) festgelegt. Mit einer weitgehenden Konzentration der Kräfte und dadurch möglichen Investitionen in die Weiterentwicklung der Fachhochschule unterstreichen die Regierungen den Anspruch der Nordwestschweiz auf eine Vorreiterrolle im Fachhochschulbereich. Die Gesamtverteilung erfolgt so, dass jeder Kanton insgesamt seine heutige Bedeutung als Standort behält.

Das von den Regierungen beschlossene Portfolio legt die künftige Verteilung der Fachbereiche innerhalb der FHNW fest. Es zeigt, welche fachlichen Entwicklungen und welche Standortkonzentrationen im Rahmen des Fusionsprojektes mittel- bis langfristig vorgesehen sind. Die wichtigsten der vorgesehenen Neuerungen sind eine Konzentration des Fachbereichs Technik in Brugg-Windisch, eine Konzentration des Fachbereichs Gestaltung und Kunst in Basel, der Aufbau eines neuen Fachbereichs Life Sciences in Muttenz und die Schaffung eines fachlichen Schwerpunkts für Wirtschaft und Dienstleistungen in Olten. Der Fachbereich Soziale Arbeit wird auf die Standorte Olten und Basel konzentriert, die Pädagogik bleibt an ihren bisherigen Standorten, ebenso wie die Musik.

Standorte der Fachbereiche festgelegt
Das Portfolio sieht folgende künftige Standortverteilung vor:

Kanton Aargau: Einziger Standort von Technik und Informationstechnologie und Schwerpunkt (mit Ausnahme des trinationalen Teils, der in Muttenz bleibt), Schwerpunkt des Fachbereichs Pädagogik, zusätzlicher Standort des Fachbereichs Wirtschaft und Dienstleistungen.

Kanton Basel-Stadt: Einziger Standort des Fachbereichs Design und Kunst und des Fachbereichs Musik, zusätzlicher Standort des Fachbereichs Soziale Arbeit sowie des Fachbereichs Wirtschaft und Dienstleistungen.

Kanton Basel-Landschaft: Einziger Standort des neuen Fachbereichs Life Sciences und Chemie, einziger Standort des Fachbereichs Architektur, Bau- und Planungswesen, zusätzlicher Standort des Fachbereichs Pädagogik.

Kanton Solothurn: Schwerpunkt des Fachbereichs Wirtschaft und Dienstleistungen und Schwerpunkt des Fachbereichs Soziale Arbeit. Einziger Standort des Fachbereichs Angewandte Psychologie. Zusätzlicher Standort des Fachbereichs Pädagogik.

Investition der Synergiegewinne für die Profilierung der FHNW
Die Regierungen sehen mit dieser Standortverteilung - in Entsprechung zu den in der Vernehmlassung erhobenen Forderungen - eine konsequente Konzentration der Fachbereiche überall dort vor, wo die Grössenverhältnisse dies gebieten. Wie die angestellten Simulationsrechnungen zeigen, führen die vorgesehenen Konzentrationen zu erheblichen Synergiegewinnen. Diese sollen für den weiteren Ausbau von Lehre (Kapazitätsausbau und Aufbau der Masterstudiengänge) , der Forschung (Steigerung des Aufwands um 50%) und für Innovationen wie den Aufbau des geplanten neuen Fachbereichs Life Sciences verwendet werden. Angesichts der Bedeutung von Life Sciences als Zukunftsgebiet für den Wirtschaftsstandort Nordwestschweiz wollen die Regierungen hier einen Ausbau energisch vorantreiben.

Standortinteressen der Kantone gewahrt
Mit der vorliegenden Standortverteilung müssen alle Kantone Fachbereiche abgeben, gewinnen aber umgekehrt dadurch, dass die an ihren Standorten verbleibenden Angebote erheblich verstärkt und als eigentliche regionale Schwerpunkte ausgebaut werden. Die Regierungen sind überzeugt, dass die vorliegende Lösung auf einem ausgewogenes Geben und Nehmen basiert, bei dem jeder Kanton seine bisherige Bedeutung als Standort behält und die FHNW insgesamt gestärkt wird.

Anspruch auf gesamtschweizerische Vorreiterrolle
Mit der vorgesehenen Standortverteilung wird erstmals in der Schweiz eine konsequente kantonsübergreifende Konzentration der Kräfte erreicht. Die Regierungen unterstreichen mit diesem Vorgehen ihren Anspruch, aus den bestehenden, gut positionierten Fachhochschulen eine gesamtschweizerisch führende und international konkurrenzfähige Institution aufzubauen. Die Region Nordwestschweiz soll damit einen nachhaltigen Entwicklungsimpuls erhalten.

Wichtige Hintergrundinformation für die Parlamentsberatung und Grundlage des Leistungsauftrags
Mit der Vorlage des Soll-Portfolios erfüllen die vier Regierungen eine in der Vernehmlassung vielfach erhobene Forderung, wonach die Beratung des Staatsvertrags in den Parlamenten in Kenntnis des Soll-Portfolios erfolgen können müsse. Die Parlamente werden die Grundzüge des Soll-Portfolios im Rahmen des ersten Leistungsauftrags für die FHNW beschliessen. Die entsprechende Beratungen sind im Rahmen der Beratungen zum Budgets 2006 in der zweiten Hälfte 2005 vorgesehen.

Zukünftiges Portfolio der FHNW als pdf-Datei (513.0 kB)