Solothurn - Entdeckungen im ehemaligen Franziskanerkloster
10.01.2005 - Solothurn - Im Rahmen der gegenwärtig laufenden Umbauarbeiten im Franziskanerhof in Solothurn führte die Denkmalpflege bauhistorische Untersuchungen durch. Dabei kamen gut erhaltene Überreste des mittelalterlichen Franziskanerklosters zum Vorschein. Am Samstag, 15. Januar 2005, 10.00 - 16.00 Uhr, können die freigelegten Teile des mittelalterlichen Franziskanerklosters unter kundiger Führung besichtigt werden.
Im sogenannten "Gäu", dem Südostflügel des einstigen Franziskanerklosters , ist die alte Westfassade des ersten Barfüsserklosters in Solothurn verbaut. Mit einer Mauerstärke von etwa einem Meter bildet sie heute die Brandmauer zwischen dem einstigen Ambassadorenhof und dem ehemaligen Kloster. Das sehr sorgfältig geschichtete Mauerwerk besteht aus grossformatigen Kalkbruchsteinen, partienweise auch aus reinen Bollensteinen. Zwei spitzbogige Türöffnungen und eine Reihe von schmalen Schlitzfenstern mit breit abgeschrägten Gewänden aus Tuffsteinblöcken gehören zum bauzeitlichen Bestand aus dem späten 13. Jahrhundert.
Nach dem Brand von 1466 wurden im südlichen Teil neue Fenster aus exakt zubehauenen Sandsteingewänden eingesetzt. Dahinter dürfte sich das Refektorium (der Esssaal) befunden haben. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts, als die Stadtväter den damals von den Franziskanern aufgegebenen Konventbau requirierten und dem französischen Gesandten als Amtssitz vermieteten, wurden diese Fenster wieder zugemauert.
Tag der offenen Türe
Am Samstag, 15. Januar 2005, 10.00 - 16.00 Uhr, können die freigelegten Teile des mittelalterlichen Franziskanerklosters unter kundiger Führung besichtigt werden.