Gemeindeverschuldung nahm im Jahr 2003 stark ab

15.07.2005 - Solothurn – Die Solothurner Einwohnergemeinden haben im Rechnungsjahr 2003 ihre Nettoschulden nochmals deutlich reduzieren können. So wies die solothurnische "Durchschnittsgemeinde" im Jahr 2003 eine Nettoschuld von 1‘069 Franken pro Einwohner aus. Dies sind 442 Franken weniger als im Vorjahr respektive 877 Franken weniger als vor zwei Jahren. Ein derartiger Rückgang war in den letzten zehn Jahren nicht zu beobachten. In den Jahren 1993 bis 2001 schwankte die Nettoschuld pro Einwohner zwischen 1‘946 und 2‘232 Franken. All dies kann aus der Publikation "Finanzstatistik Einwohnergemeinden 2003" oder der über die im Internet verfügbaren Datenbank "Gemeindefinanzen" (http://www.statistik.so.ch) entnommen werden.

Mit 217,7 Prozent erreicht der durchschnittliche Selbstfinanzierungsgrad einen ähnlich hohen Wert wie im Vorjahr (230,9%). Dies ist auf eine hohe Selbstfinanzierung sowie - zwar im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegene - aber trotzdem geringe Nettoinvestitionen von 369 Franken pro Einwohner zurückzuführen. Seit 1995 pendeln die Nettoinvestitionen zwischen 346 Franken bis 452 Franken pro Einwohner.

Noch in den Jahren 1990-1994 wurden im Vergleich zu den Folgejahren deutlich höhere Nettoinvestitionen u.a. im Bereich Bildung verzeichnet: So wurden in diesen fünf Jahren gerade mal 32 Millionen Franken mehr investiert als in den folgenden neun Jahren (1995 bis 2003) zusammen. Dies hatte ein starkes Anwachsen der Nettoschulden zur Folge. Durch die ungünstigen Rechnungsabschlüsse in den Folgejahren konnten die Schulden nicht wirklich getilgt werden. Aufgrund einer geringeren Investitionstätigkeit stabilisierten sich die Schulden Mitte der 90er Jahre. In den letzten vier Jahren resultierten - insbesondere begünstigt durch gute Steuereinnahmen – durchgehend positive Rechnungsabschlüsse, die Investitionstätigkeit verharrte gleichzeitig auf tiefem Niveau. Die Schulden konnten deshalb deutlich abgebaut werden.

Der Anteil der Belastung aus Kapitalfolgekosten in der Laufenden Rechnung sank im Jahr 2003 auf tragbare 6,9% (Vorjahr: 7,0%). Das durchschnittliche Steueraufkommen pro Kopf (bei einem Steuerbezug von 100%) erhöhte sich im Jahr 2003 auf 2'400 Franken pro Einwohner (+ 122 Franken). 27 Gemeinden liegen über, 92 Gemeinden unter dieser Marke.

Trotz dem allgemein günstigen Bild im Jahr 2003 sind einige Gemeinden aufgrund geringer Steuerkraft oder struktureller Gründe mit finanziellen Problemen konfrontiert: Bei sieben der 126 Einwohnergemeinden (Vorjahr: elf) beträgt der Selbstfinanzierungsgrad weniger als 70 Prozent. Zwei Einwohnergemeinden (Vorjahr: zwei) weisen eine Nettoverschuldung von über 5'000 Franken je Einwohner aus und 13 eine solche zwischen 3'000 Franken und 5'000 Franken (Vorjahr: 18). Einen Bilanzfehlbetrag tragen im Jahr 2003 acht Einwohnergemeinden (Vorjahr: 15) vor.

All dies kann aus der Publikation "Finanzstatistik Einwohnergemeinden 2003" oder der über die im Internet verfügbaren Datenbank "Gemeindefinanzen" (http://www.statistik.so.ch) entnommen werden. Die Datenbank auf dem Internet ermöglicht Abfragen "à la carte" über die Gemeindefinanzen.

Die Publikation "Finanzstatistik Einwohnergemeinden 2003" kann zum Preis von 32 Franken beim Amt für Finanzen, Finanzausgleich und Statistik, Barfüssergasse 24, Rathaus, 4509 Solothurn, bezogen werden.
032 627 20 75, e-mail: statistik@fd.so.ch