Massnahmen Kanton Solothurn zu PISA 2003

02.05.2005 - Solothurn – Der Kanton Solothurn hat sich nicht an den kantonalen PISA-Studien beteiligt, orientiert sich mit seinen Massnahmen aber an den von der EDK postulierten Handlungsfeldern. Im Vordergrund steht dabei nach wie vor die Verbesserung der Sprachkompetenz und die Attraktivierung des Lesens. Die Ergebnisse der PISA-Studie 2003, die diesmal die Mathematik im erweiterten Fokus hatte, geben dieser Gewichtung recht. In der Mathematik sind die bereits in der PISA-Studie 2000 sehr guten Leistungen bestätigt worden. Insbesondere betrifft dies den speziell untersuchten Bereich "Problemlösen". Die Ergebnisse im Lesen sind erwartungsgemäss praktisch gleich geblieben.

Die guten Resultate in Bezug auf Mathematik sind zwar zu erwarten gewesen. In der Runde PISA 2000 besetzte die Schweiz in Mathematik ebenfalls einen vorderen Rang. In Bezug auf die Mathematik ist in diesem Zyklus nun insbesondere das Problemlöseverhalten als wichtige Kompetenz näher untersucht worden. Erfreulich ist, dass nun auch bei dieser Betrachtung der Resultate in der Mathematik die Schweiz ebenfalls wieder sehr gut abgeschnitten hat.

Integration kann gelingen
Besonders hervorzuheben ist die Analyse der Detailaspekte, vor allem, was die Resultate in Bezug auf die Faktoren Bildungssozialisation zeigen. Im Vergleich zum OECD-Durchschnitt bringen die Solothurner Schüler ausgezeichnte Ergebnisse. Trotzdem bestätigt auch PISA 2003, dass sich unter Jugendlichen aus sehr einfachen Verhältnissen und oder Jugendlichen mit im Ausland geborenen Eltern, der grösste Anteil mit schwachen Mathematikleistungen befinden. Die Förderung von Schülern aus benachteiligten Verhältnissen muss Ziel bleiben. Zugleich verweisen die guten Mathematikresultate aber auch darauf, dass Integration auch im schweizerischen Bildungssystem gelingen kann.

Dass in den Naturwissenschaften, die dann im nächsten Untersuchungszyklus genauer analysiert werden, Boden gut gemacht werden konnte, stimmt zuversichtlich. Ebenfalls zu erwarten war, dass die Leseleistungen nicht bereits im genügenden Bereich sein können.

Bestätigung der Massnahmen im Kanton
Wie die Evaluation der im Anschluss an die Studie PISA 2000 eingeleitete kantonale Aktion "Lesen bewegt" zeigte, sind die vorgeschlagenen Aktivitäten rund um "Lesen bewegt" gut aufgenommen und zusammen mit eigenen Aktivitäten mehrheitlich umgesetzt worden. Viele Lehrpersonen gaben an, Anregungen aus der Aktion auch künftig beizubehalten. Mit den kürzlich angelaufenen Veranstaltungen "Gern lesen – Gut lesen" des Amtes für Volksschule und Kindergarten werden die Anliegen der Aktion fortgesetzt. Die Leselust muss in den Schulen Schwerpunkt bleiben, die auch mit einem konsequenten Lese- und Literaturunterricht aufrecht erhalten werden kann. Dass bei den Lehrpersonen dafür ein hohes Bewusstsein vorhanden zu sein scheint, zeigen auch die hohen Teilnehmerzahlen dieser Veranstaltungen. Wie die Evaluation weiter zeigte, werden jedoch auch die Sekundarstufe I und die Kooperation von Schule, Bibliothek und Elternhaus künftig wichtige Schwerpunkte sein müssen.