100'000 Franken für Entwicklungshilfeprojekte im Jahr 2005
26.10.2005 - Solothurn - Der Regierungsrat hat 100'000 Franken für fünf ausländische Entwicklungshilfeprojekte sowie für ein inländisches Vorhaben gesprochen. Berücksichtigung fanden das Projekt "Senior Expert Corps – Armutsbekämpfung durch Beratung von Klein- und Mittelbetrieben", das Projekt "Weiterbildung der Lehrkräfte der Cooperative Bidiep-Bidiep", das Projekt "Malariabekämpfung im Norden von Moçambique", das Projekt "AFED – Alphabetisierung, Bildung und wirtschaftliche Integration für Frauen in Burkina Faso", das Projekt "Gesundheits- und Quartierentwicklungsprogramm in Bangladesch" und schliesslich das inländische Vorhaben "Wohnungsumbau für lebenspraktische Begleitung Jugendlicher". Die Beiträge werden zu Lasten des Entwicklungshilfekredites für das Jahr 2005 ausbezahlt. Die Finanzierung erfolgt über den Lotteriefonds.
"Senior Expert Corps – Armutsbekämpfung durch Beratung von Klein- und Mittelbetrieben"
Die Stiftung Swisscontact berät in verschiedenen Ländern des Südens und Ostens kleine und mittelgrosse Betriebe. Als Berater werden pensionierte Fachpersonen aus der Schweiz eingesetzt, welche ehrenamtlich tätig sind und ihr grosses Fachwissen weitergeben. Unter diesen Fachleuten befinden sich zahlreiche Solothurner und eine Fachfrau aus unserem Kanton. Etliche von ihnen leisteten bereits mehrere Einsätze. Sie trugen dazu bei, dass die von ihnen betreuten Betriebe wirtschaftlich arbeiten und Menschen in ihrer Umgebung Arbeit verschaffen. Dieses Projekt wird mit 20'000 Franken unterstützt.
"Weiterbildung der Lehrkräfte der Cooperative Bidiep-Bidiep"
Seit dem "Tag des Kindes" 1988 setzen sich Schüler- und Lehrerschaft des Schulhauses Brühl in Solothurn für Schulkinder in Kamutanga (Kongo) ein und gründeten die Arbeitsgemeinschaft Kongo. Sie unterstützen die Schulklassen, indem sie mit ihrer Unterstützung helfen, geeignetes Schulmobiliar herzustellen und indem sie ihnen Schulmaterial zur Verfügung stellen. Ein wichtiges Anliegen ist die qualitative Verbesserung der Schulen durch die Weiterbildung der Lehrkräfte. Allein im März dieses Jahres nahmen 230 Lehrer aus der Region an diesen Kursen teil. Das Projekt wird finanziell auch von dem Gemeinden der Stadt Solothurn und Feldbrunnen unterstützt. Der Kanton Solothurn leistet einen Beitrag von 10'000 Franken an das Projekt.
"Malariabekämpfung im Norden von Moçambique"
Die Malaria ist nach wie vor eine Krankheit, welche im Norden von Moçambique grosses Unheil anrichtet. Der "Fonds für Entwicklung und Partnerschaft in Afrika" will der Bevölkerung kostengünstige Moskitonetze vermitteln, welche speziell imprägniert sind. Ein weiteres Ziel ist zudem eine breit angelegte Sensibilisierungs- und Aufklärungskampagne. Im Team des erwähnten Fonds arbeiten verschiedene Solothurner mit, welche im betroffenen Gebiet medizinisch arbeiteten und die Verhältnisse und die Bedürfnisse der Bevölkerung von Grund auf kennen. Der Kanton unterstützt dieses Vorhaben mit 10'000 Franken.
"AFED – Alphabetisierung, Bildung und wirtschaftliche Integration für Frauen in Burkina Faso"
Das Projekt wird vom Schweizerischen Arbeiterhilfswerk betreut. Das Projekt ist so angelegt, dass vor allem die wirtschaftliche und soziale Position der Frauen gestärkt wird. Dieses Ziel soll erreicht werden, indem mit einem Alphabetisierungsprogramm die Quote der Analphabeten gesenkt wird. Für junge Frauen in den beiden Städten Ouagadougou und Bobo-Dioulasso werden Berufsbildungsprogramme angeboten und gleichzeitig werden mit Aktivitäten die Einkommen der ländlichen Bevölkerung verbessert. Grundsätzlich wird die Integration der Frauen in der Gesellschaft verbessert, indem Fragen der Gesundheit von Kindern und Mütter sowie die rechtliche Stellung der Frauen behandelt werden. Der Kanton unterstützt das Projekt mit 20'000 Franken.
"Gesundheits- und Quartierentwicklung in Bangladesch"
Seit 1988 besteht das Projekt der Organisation Horyzon, die in Olten daheim ist. Mit der Partnerorganisation vor Ort erreicht Horyzon gegenwärtig rund 25'000 Menschen; zum grössten Teil Frauen. Mit der Umsetzung des Projektes soll erreicht werden, dass die Situation der Frauen und ihrer Familien in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht verbessert wird. Um dieses Ziel erreichen zu können, wird schwergewichtig in den Bereichen, Gesundheit, Bildung und Förderung von einkommensschaffenden Aktivitäten gearbeitet. Dieses Projekt unterstützt der Kanton mit einem Beitrag von 20'000 Franken.
"Wohnhausumbau für lebenspraktische Begleitung Jugendlicher"
Schliesslich unterstützt der Kanton das Projekt der Schweizerischen Berghilfe, das als Pilotprojekt starke soziale Aspekte aufweist. Ein ehemaliger Erzieher mit zwanzigjähriger Erfahrung als Heimerzieher, der Meisterlandwirt ist, will jeweils drei bis vier lernbehinderten Jugendlichen, die anderswo keine Lehrstelle finden können, eine Anlehre in landwirtschaftlichen Berufen ermöglichen. Dabei handelt es sich um eine zweijährige IV-Anlehre, für welche die Bewilligung der IV vorliegt. Das erwähnte Bauernhaus liegt auf rund tausend Metern über Meer und stammt aus dem 16. Jahrhundert. Der Umbau gestaltet sich entsprechend aufwändig. Nach Berücksichtigung einer grossen Eigenleistung des Leiters (rund 200'000 Franken) und weiterer Unterstützungen und einer Hypothek bleibt ein nicht finanzierbares Restkapital von 50'000 Franken. An dieses leistet der Kanton einen Beitrag von 20'000 Franken.