Aktion Weniger Dräck – Positive Bilanz gezogen

21.09.2005 - Solothurn – Die Aktion Weniger Dräck, die im Mai 2005 mit der Enthüllung des MüllFlosses in Solothurn begann, ist abgeschlossen. Das Amt für Umwelt konnte im Rahmen einer Schlussveranstaltung eine positive Bilanz ziehen. Die über 60 Aktionen in zehn Gemeinden des Kantons Solothurn fanden ein gutes bis sehr gutes Echo. Als Sieger des Wettbewerbs MüllArt wurde die Klasse 4a der Primarschule Schönenwerd für ihr Werk "Krokomüll" – einem müllfressenden Krokodil - ausgezeichnet.


Im Rahmen der "Aktion Weniger Dräck" mit dem SoKo Müll-Team fanden verschiedenste Aktionen in Städten und Gemeinden statt. Ziel war, die Bevölkerung auf positive, humorvolle und spielerische Art bezüglich Littering (achtloses Wegwerfen und Liegenlassen von Abfällen im öffentlichem Raum) zu informieren und sensibilisieren.

Die Aktion wurde am 19. Mai 2005 in Solothurn mit der Enthüllung des MüllFlosses auf der Aare gestartet. Das SoKo Müll-Team suchte zu den Solothurnern den Kontakt, markierte herumliegende Abfälle mit Fähnli, verteilte BoxenStopp-Dösli als konkrete Alternative zum Littering und informierte interessierte Passanten zum Thema. Eindrücklich zeigten die von den Gemeinden aufgehäuften MüllBerge, was an Abfällen so alles auf der Strasse landet. Bei der Aktion TrashKick an Grossanlässen (z.B. MIA in Grenchen, Märetfest in Solothurn oder Oltissimo in Olten) konnten die Besucher PET-Flaschen mit einem gezielten Fusstritt in den Recycling-Container versenken - mit der Aussicht auf einen Sofortpreis. Am Aareufer in Grenchen und Bellach zeigten MüllMonolithen aus Plexiglas, wie die Littering-Abfälle entlang der Aare den Sommer über stetig zunahmen.

Stark in der Öffentlichkeit stand auch die Aktion MüllArt. Aus alten Kübeln und Kisten haben Schulklassen und Jugendgruppen attraktive MüllArt-Kunst-abfallkübel gestaltet. 52 Kunstobjekte von erstaunlicher Kreativität und Vielfalt waren im August in neun Gemeinden öffentlich ausgestellt und wurden durch die Bevölkerung per sms-voting gewählt. Die drei erstplatzierten Schulklassen oder Jugendgruppen je Gemeinde erhielten einen Preis. In einem Kantonsfinale wurde der Kantons-Siegerkübel erkoren. Sieger wurde die Klasse 4a der Primarschule Schönenwerd mit ihrer Lehrerin Lotti Hüssy. Die Siegerehrung wurde von SF DRS Moderator, Sascha Ruefer vorgenommen.

In einer Strassenbefragung wurden 600 zufällig ausgewählte Personen zur Aktion Weniger Dräck befragt. Die Befragung in den zehn Aktions-Gemeinden sollte zeigen, ob die Littering-Kampagne von der Bevölkerung wahrgenommen worden war und wie sie angekommen ist.

  • 54% der Bevölkerung haben sich spontan an die Aktion Weniger Dräck erinnert, in der Stadt Solothurn waren es 90%. Nach Zeigen von Bildern zur Aktion gaben 71% der Befragten an, sich zu erinnern. Die Aktion MüllArt war mit 38% Nennungen am bekanntesten.
  • Die Aktion Weniger Dräck ist bei der Bevölkerung sehr gut angekommen. Die verschiedenen Aktionen wurden mit Noten von 5.0 bis 5.5 (auf einer Skala von 1 bis 6) bewertet. Am beliebtesten waren die Aktion TrashKick, das SoKo Müll-Team und die Schulaktion MüllArt.
  • 91% der Bevölkerung betrachten die Aktionen als guten Weg, dem Problem Littering zu Leibe zu rücken. Gleichzeitig befürworten etwa 75% der Leute die Einführung von Bussen. Hier gilt offenbar: Das Eine tun (Aktionen gegen das Littering) und das Andere nicht lassen (Einführung von Bussen).
  • 94% der Bevölkerung möchten, dass das Amt für Umwelt weiterhin solche Sensibilisierungs-Aktionen durchführt.

Die Gespräche mit den Aktions-Gemeinden zeigten, dass die Aktion insgesamt gut ankam und bei Teilen der Bevölkerung etwas bewirkte. Solche Kampagnen seien eine Daueraufgabe und müssten regelmässig durchgeführt werden. Sie sollten vor allem bei den Jugendlichen ansetzen. Weitere Aktionen in den Schulen werden deshalb für die nächsten Jahre geplant.

Die Aktion Weniger Dräck hat rund 180'000 Franken gekostet. Etwa 60'000 Franken beträgt die Basisfinanzierung durch das Amt für Umwelt, 120'000 Franken wurden durch Partner aus Wirtschaft und die Gemeinden beigetragen, welche finanzielle Mittel sowie Dienstleistungen, Materialien und Know-how grosszügig zur Verfügung gestellt haben. Ohne sie wäre die Aktion in dieser Form nicht zustande gekommen. Die Kampagne ist ein Beispiel einer gewinnbringenden Zusammenarbeit zwischen Behörden der öffentlichen Verwaltung und der Privatwirtschaft (Public Private Partnership). Sie war sehr erfolgreich und hat dem Wunsch vieler Gemeinden entsprochen, dass der Kanton mehr Öffentlichkeitsarbeit betreibt und die Gemeinden im Thema Littering tatkräftig unterstützt.