Meningokokkenerkrankung in Solothurn

08.02.2006 - Solothurn - Ein drei Monate alter Knabe aus Solothurn ist in der Nacht auf den 6. Februar an einer Meningokokkeninfektion erkrankt. Aufgrund des schlechten Allgemeinzustandes suchten die Eltern den Kinderarzt auf, welcher den Knaben unverzüglich in die Kinderklinik des Inselspitals Bern einwies. Das Kind ist nun auf dem Weg der Besserung. Bei den Familienangehörigen sowie weiteren Kontaktpersonen wurde eine Antibiotikaprophylaxe durchgeführt, um weitere Erkrankungen zu vermeiden. Ein Merkblatt des Gesundheitsamtes des Kantons Solothurn zu den Meningokokkenerkrankungen kann telefonisch unter der Nummer 032 627 93 74 oder per E-Mail unter mailto:hans.binz@ddi.so.ch bestellt werden. Es ist auch über Internet abrufbar (http://www.gesundheitsamt.so.ch ).

Der Knabe war am Vortag kränklich, weinte und wollte ständig getragen werden. Fieber hatte er nicht. Noch am Abend beurteilte die herbeigerufene Ärztin die Situation als nicht dramatisch. Da sich der Zustand des Kindes in der Nacht auf den 6. Februar verschlechterte, suchten die Eltern am Morgen den Kinderarzt auf. Dieser stellte bereits einige Hautblutungen fest und wies den Knaben unverzüglich in die Kinderklinik des Inselspitals ein. Dort wird der Knabe behandelt und ist nun auf dem Weg der Besserung.

In den vergangenen 52 Wochen sind gemäss Statistik des Bundesamtes für Gesundheit in Kanton Solothurn 2 und gesamtschweizerisch 74 Fälle von Meningokokkenerkrankungen gemeldet worden.

Die Meningokokken-Bakterien können lebensgefährliche Krankheitsbilder verursachen. Einerseits eine Hirnhautentzündung oder andererseits eine Blutvergiftung, d.h. eine Infektion des ganzen Körpers mit Meningokokken. Die Symptome einer Meningokokkenerkrankung sind unterschiedlich: Allen gemeinsam ist ein schweres Krankheitsbild mit einem sich rasch verschlechternden Allgemeinzustand, heftigen Kopf- und Gliederschmerzen sowie Lichtscheuheit. Dazu kommen evtl. hohes Fieber, Erbrechen, Berührungsempfindlichkeit, Nackensteife, Bewusstseinstrübung oder rasch auftretende millimeter- bis zentimetergrosse rote oder schwarze Hautflecken. Bei diesen Zeichen müssen sich Kinder oder Erwachsene unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben. Eltern müssen bei schlechtem Allgemeinzustand des Kindes die Haut genau beobachten. Kleine Hautblutungen sind ein Alarmzeichen. Eine Behandlung muss unverzüglich eingeleitet werden. Meningokokkenerkrankungen können behandelt werden, wenn sie früh erkannt werden. Gerade wenn sich eine Grippeepidemie im Land ausbreitet, ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder genau beobachten.

Bei Personen (Angehörige, Geschwister, Schulkameradinnen und -kameraden, Freunde etc.), die engen Kontakt mit einer erkrankten Person gehabt haben, wird eine Antibiotikaprophylaxe durchgeführt, um weitere Erkrankungen zu vermeiden. Im vorliegenden Fall wurde diese durch die Kinderklinik des Inselspitals durchgeführt.