Integration Kanton Solothurn: Zwischenbericht zur Kenntnis genommen

06.06.2006 - Solothurn – Der Regierungsrat hat vom Zwischenbericht über die seit Juni 2005 neu ausgerichtete Integrationsarbeit Kenntnis genommen. Im Einklang mit dem Schwerpunkteprogramm der eidgenössischen Ausländerkommission und dem vom Regierungsrat verabschiedeten Leitbild des Kantons Solothurn konnten wichtige Akzente gesetzt werden.

Der Bereich Integration im Amt für soziale Sicherheit (ASO Integration) ist seit Juni 2005 operativ und ist kommunal, interdepartemental sowie mit privaten Organisationen und Projektanbietern vernetzt. In den Handlungsfeldern Bildung, Beruf, Beziehungen und Begegnungen konnten zahlreiche Projekte und Aktivitäten in Gang gesetzt oder fortgeführt werden.

Alltagsorientierte Deutsch-Kurse
Im Bildungsbereich liegt eine klare Zielsetzung vor: "Die Anzahl Mütter / Frauen, welche Deutsch-Integrationskurse besuchen, soll markant erhöht werden: Mütter haben eine Schlüsselfunktion, die es vermehrt und nachhaltig zu nutzen gilt." Konkret heisst dies, dass die bis jetzt mit grossem Erfolg durchgeführten Kurse "Lernen in der Gemeinde" oder "Deutsch in der Gemeinde", bei welchen die Kinderbetreuung organisiert ist, fortgeführt werden. Hinzu kommen die Mutter-Kind Kurse, bei welchen die vorschulpflichtigen Kinder im Unterricht dabei sind und somit beim späteren Eintritt in den Kindergarten bereits die ersten "Unterrichts- und Deutscherfahrungen" hinter sich haben. Gemäss den Erkenntnisse aus zahlreichen Gemeinden des Kantons Aargau wirkt sich dies positiv aus. Die späteren Lehrkräfte werden durch die Beteiligung an alltagsorientierten Deutsch-Integrationskursen entlastet. Dies deshalb, weil die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule Teil des Programms ist und eingeübt wird.

Konzept
Das Konzept von ASO Integration stützt sich auf das vom Regierungsrat beschlossene Leitbild und das Schwerpunkteprogramm der Eidgenössischen Ausländerkommission EKA. Letzteres ermöglicht die ziel- und wirkungsorientierte Entwicklung von Integrationsmassnahmen, die Vergleichbarkeit mit andern Projekten, die Evaluation und Forschung sowie den Zugang zu den finanziellen Ressourcen des Bundes.

Situations- und Bedarfsanalyse
Um den Auftrag des Regierungsrates langfristig auf der Grundlage klar erhobener Daten umsetzen zu können, hat das Amt für soziale Sicherheit die Fachhochschule Nordwestschweiz beauftragt, eine Situations- und Bedarfsanalyse durchzuführen. Die Analyse hat unter anderem zum Ziel, bis Ende 2006 Handlungsempfehlungen zur Umsetzung weiterer Massnahmen zur wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Integration von ausländischen Staatsangehörigen im Kanton Solothurn vorzuschlagen. Des weiteren soll dann eine Entscheidungsgrundlage betreffend der weiteren Schwerpunktesetzung in den Projektaktivitäten vorliegen.

Interkantonale Informationskampagne
Dank interkantonaler Zusammenarbeit konnte im Rahmen des vom Regierungsrat bereits bewilligten Projektes "Aller Anfang ist Begegnung" erstmals die Migrationszeitung auch im Kanton Solothurn erscheinen. Zum Thema Jugendarbeitslosigkeit kann auch von Erfolgen berichtet werden, zum Beispiel vom Solothurner Projekt "Berufswahlplattform".

Quartierentwicklung
Das für die Integrationsarbeit notwendige Zugehen auf engagierte Organisationen und die damit verbundene Vernetzung haben zum Beispiel in Grenchen zu einem erfolgversprechenden Ansatz in einem Quartierentwicklungsprojekt geführt. Dank der Zusammenarbeit zwischen dem Verein Granges-Mélanges, der Stadt Grenchen, dem Bundesamt für Wohnungswesen sowie ASO Integration konnte mit der Hochschule für Soziale Arbeit Luzern ein Projekt entwickelt werden, das die langfristige Verbesserung des Zusammenlebens im Quartier zum Ziel hat.

Integrationsolympiaden
Im Sommer 2006 werden in Solothurn, Olten, Grenchen Integrationsolympiaden stattfinden. Ausländische und schweizerische Sportvereine messen sich mal nicht nach dem Prinzip "Wer ist der Beste", sondern bringen einander sportliche Tätigkeiten bei. Sie schaffen somit Begegnungen, die sonst nicht stattfinden würden.

Sensibilisierung gegen Diskriminierung
Den Schulklassen des Kantons Solothurn konnte das Angebot gemacht werden, an einem Sensibilisierungs-Workshop teilzunehmen. Der Kurs will zeigen, dass es andere Formen als Gewalt gibt, um mit Konflikten, gerade unter Menschen verschiedener Nationen, umzugehen.