Kanton Solothurn

11.05.2006 - Solothurn – Die Bühnenbildnerin Madeleine Lehmann (Solothurn) und der Lyriker und Kulturvermittler Christoph Krause (Solothurn) erhalten vom Kantonalen Kuratorium für Kulturförderung des Kantons Solothurn die Möglichkeit, 2007 während je sechs Monaten im Künstleratelier "Cité international des Arts" zu arbeiten. Mit diesen Arbeitsaufenthalten in Paris wurden seit Beginn der Aktion im Jahre 2001 elf Kunstschaffende gefördert.

Einmal intensiv und in einer anderen Umgebung künstlerisch arbeiten zu können, die Grenzen des eigenen Schaffens auszuweiten und neue Möglichkeiten zu erproben, das ist der tiefere Sinn des Arbeitens in der "Cité international des Arts" in Paris. – Der Leitende Ausschuss des Kantonalen Kuratoriums für Kulturförderung entschied auf Antrag der zuständigen Fachkommissionen im Kuratorium, dass 2007 die Bühnenbildnerin Madeleine Lehmann, Solothurn, (Januar bis Juni) und der Lyriker Christoph Krause, Solothurn, (Juli bis Dezember) während je sechs Monaten in Paris an sich und ihren künstlerischen Aussagen weiterarbeiten können.

Die Bühnenbildnerin Madeleine Lehmann (1957) gestaltete 2004 die Ausstattung für die bekannte Solothurner Krimiserie "soko.solo-11" und 2006 für die Produktion "sollywood". Seit 2002 schuf sie Bühnenbilder und entwarf die Kostüme für zahlreiche Produktionen des Theater Biel Solothurn. Beeindruckend lang ist die Liste der Filmtitel und der Bühnenwerke, für die Madeleine Lehmann ab 1990 in Deutschland und der Schweiz für die Bühnenbilder, Filmausstattungen und Kostüme verantwortlich zeichnet. Grosses hat sich die Künstlerin für ihren Arbeitsaufenthalt in Paris vorgenommen: Sie will in Wort und Bild ein Märchen erarbeiten, in das sich Erwachsene und Kinder gleichermassen befreit begeben können. In die Umsetzung ihres Projektes will sie ihre persönlichen Erinnerungen an "ihr" Paris vor zwanzig Jahren einfliessen lassen.

Der Lyriker Christoph Krause (1964) studierte Philosophie und Germanistik an den Universitäten von Zürich und Bern. Heute arbeitet er in den verschiedensten Berufen und in unterschiedlichen Gegenden des Kantons Solothurn um so die materielle Grundlage für sein literarisches Schaffen zu finden. Christoph Krause veröffentlichte 1999 den Gedichtband "Am Tagrand" und das Minibooklet "Briefwechsel zweier Zwillingsnächte". In Kunst- und Literaturzeitschriften erschienen seit 1998 weitere lyrische Arbeiten. Kulturvermittelnd trat er als Organisator der ersten Literaturnächte in der Kulturfabrik Kofmehl in Erscheinung und nahm an der Lyrikplakat-Aktion anlässlich der Solothurner Literaturtage 2004 teil. Der Autor Christoph Krause arbeitet zur Zeit an einem höchst ambitiösen Doppel-Buch-Projekt "Irrtümer/Gegenübertragungen". Dieses möchte er unter dem Einfluss der französischen Philosophie, mit der er sich seit einigen Jahren intensiv auseinandersetzt, weitertreiben und vollenden.

Bereits elf SO-Paris-Projekte abgeschlossen
Diese Art der Kulturförderung fand erstmals 2001 in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium des Kantons Aargau, welches die Plätze in Paris betreut, statt, und beide Parteien denken auf Grund der durchwegs positiven Erfahrungen, dieses Projekt weiterführen zu wollen. Es zeigte sich, dass die Kontakte mit Kunstschaffenden aus den verschiedensten Ländern und die Möglichkeit, sich voll und ganz auf ein Projekt konzentrieren können von grossem Vorteil ist.

Im Jahre 2005 arbeitete die Theaterschaffende Esther M. Uebelhart (Zürich/Solothurn) als Gast in der "Cité international des Arts" in Paris. Sie setzte während ihrer Paris-Zeit ihr Projekt "DU" um. Dieses wird nun, nicht zuletzt dank des intensiven Schaffens der Künstlerin in Paris, vom 24. bis 28. Mai 2006 im Theater STOK in Zürich präsentiert.

Der bildende Künstler Meinrad Feuchter (Winznau) präsentierte seine ver- und überarbeiteten Eindrücke, die er während seiner intensiven Arbeit in Paris erworben hatte, bereits kurze Zeit nach seiner Rückkehr im Künstlerhaus Solothurn im Rahmen einer stark beachteten Ausstellung.
 
Sowohl im Schaffen von Esther M. Uebelhart als auch in jenem von Meinrad Feuchter erwies sich der Aufenthalt in Paris, mitten in einer internationalen Kunst- und Kulturarena, als überaus befruchtend und erweiterte das Wirken der beiden Kunstschaffenden.

Damit setzten sich im vergangenen Jahre die bisherigen positiven Erfahrungen mit dieser Form der Kulturförderung fort. Für die erfolgreichen Solothurner Kunstschaffenden erwies sich der Aufenthalt in Paris als sehr wertvolle Etappe innerhalb ihres weiteren Wirkens. Der Kanton Solothurn wird die äusserst positive Zusammenarbeit mit dem Kuratorium des Kantons Aargau weiterführen. Die Ausschreibung für das Jahr 2008 erfolgt im November 2006.