Steuerfüsse rutschen weiter leicht nach unten

18.05.2006 - Solothurn – Im Mittel liegt der Steuerbezug bei den Solothurner Einwohnergemeinden im Jahr 2006 jetzt um knapp zwei Prozentpunkte tiefer als noch im Vorjahr. Rund ein Drittel der Gemeinden – deutlich weniger als noch im Vorjahr - senkte für das laufende Jahr ihre Steuerfüsse. Das Ausmass der Steuersenkungen hat sich im Vergleich zum Vorjahr somit abgeschwächt. Die Spanne zwischen dem höchsten und tiefsten Steuerfuss hat sich weiter verringert und liegt jetzt unter 80 Prozentpunkte. Das geht aus der neusten Publikation "Steuerfüsse und Gebühren 2006 der Solothurner Gemeinden" der Abteilung Finanzausgleich und Statistik hervor. Die Publikation kann im Internet unter http://www.statistik.so.ch heruntergeladen werden.

Im Jahr 2006 beläuft sich der durchschnittliche Steuerfuss der Einwohnergemeinden für natürliche Personen auf 117,4%. Er fällt damit 1,8 Prozentpunkte tiefer aus als im Jahr zuvor. Wie im Vorjahr liegt der Steuerbezug bei 50 Einwohnergemeinden unter diesem errechneten Durchschnittswert, in 75 Gemeinden darüber. Etwas mehr als ein Drittel (44 Gemeinden) der Einwohnergemeinden hat den Steuerfuss für das laufende Jahr gesenkt. Im Vorjahr waren es noch 52 Gemeinden.

Die drei Gemeinden Balm bei Günsberg (95 auf 100%), Küttigkofen (110 auf 120%) und Dulliken (120 auf 128%) beschlossen eine Erhöhung ihres Steuerbezugs, drei Fünftel aller Gemeinden hingegen beliessen ihren Steuerfuss unverändert auf dem Vorjahreswert. Von der diesjährigen Steuerfussreduktion profitieren etwa 89'000 Personen (Vorjahr 102'000 Personen), von den Steuerfusserhöhungen sind etwa 5'240 Personen betroffen.

Den tiefsten Steuerfuss (60%) beziehen die Gemeinden Feldbrunnen-St. Niklaus und Kammersrohr, den höchsten (139%) die Gemeinde Aedermannsdorf. Somit hat sich die Spanne zwischen dem tiefsten und dem höchsten Steuerfuss auf 79 Prozentpunkte (Vorjahr 87 Prozentpunkte) weiter verringert.

Mit Ausnahme der Gemeinde Kestenholz (119%) weisen im Bezirk Gäu alle übrigen sieben Gemeinden einen Wert unter dem Kantonsmittelwert von 117,4% aus. Die Gemeinden des Bezirks Thal dagegen verzeichnen mit Ausnahme der Gemeinde Balsthal im Vergleich zum Kantonsmittel wie bisher einen überdurchschnittlichen Steuerfuss.

In siebzehn Gemeinden werden im Jahr 2006 geringere Gemeinde- als Staatssteuern bezogen. (Feldbrunnen-St. Niklaus und Kammersrohr je 60%; Lüterkofen- Ichertswil 85%; Lohn-Ammannsegg 88%; Bettlach, Aetingen und Nennigkofen je 90%; Obergerlafingen, Härkingen und Rickenbach je 92%; Däniken 93%; Oensingen und Dornach je 95%; Starrkirch-Wil 97%; Kappel bei Olten 98%; Balm b. Günsberg und Niedergösgen je 100%; Erlinsbach SO 102%; Lüsslingen, Egerkingen und Eppenberg-Wöschnau je 105% und Lostorf 106%.

Der Steuerbezug für die Staatssteuer beträgt derzeit 108%.

Der durchschnittliche Steuerfuss liegt in vier der insgesamt zehn Bezirke unter dem Kantonsmittel. Den tiefsten durchschnittlichen Bezug weisen die Bezirke Lebern (108%) und Gäu (109%) auf, gefolgt von den Bezirken Olten (111%) und Bucheggberg (115%).

Die Steuerbezüge der Kirchgemeinden sind generell rückläufig, wenn auch nur in einem geringen Ausmass: Der durchschnittliche Steuerfuss der römisch-katholischen Kirchen liegt im Jahr 2006 bei 18,75%. Im Vorjahr lag er mit 19,05% nur unwesentlich höher, jener der evangelisch-reformierten Kirchen liegt mit 15,65% leicht unter dem Vorjahrwert von 15,89%. Und auch der Steuerfuss der christkatholischen Kirchen hat sich um 0,25 Prozentpunkte auf 19,65% verringert.

An der Gebührenfront im Wasser- und Abwasserbereich hat sich wenig verändert: Die Verbrauchsgebühren für das Wasser bewegen sich zwischen 0,50 Fr./m3 und 3,60 Fr./m3. Im Durchschnitt aller Gemeinden liegt der Frischwasserpreis bei 1,64 Fr./m3 (im Jahr 2005: 1,65 Fr./m3). Die Verbrauchsgebühren beim Abwasser belaufen sich auf 0,70 Fr./m3 bis 4,90 Fr./m3. Im Durchschnitt wird für die Entsorgung von Abwasser im Jahre 2006 unverändert 1,95 Fr./m3 (Jahr 2005: 1,95 Fr./m3) bezahlt. Die Hälfte der 125 Gemeinden verlangen eine Verbrauchsgebühr zwischen 1,60 Fr./m3 und 2,30 Fr./m3.

Die Gebühren für den Bezug von Frischwasser bewegen sich wie im Vorjahr zwischen 0,50 Fr./m3 und 3,60 Fr./m3. Im Durchschnitt liegt der Frischwasserpreis bei 1,65 Fr./m3 (im Jahr 2003: 1,64 Fr./m3; im Jahr 2000: 1,38 Fr./m3). Dies entspricht einer Steigerung um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, gegenüber dem Jahr 2000 ist dieser Mittelwert um 19,6 Prozent höher.

Die Abwassergebühren (nach Verbrauchsmenge) bewegen sich zwischen 0,70 Fr./m3 und 4,90 Fr./m3 (Jahr 2003: 0,30 Fr./m3 und 3,70 Fr./m3). Haben die Solothurner im Durchschnitt im Jahre 2000 1,43 Fr./m3 und im Jahre 2003 1,79 Fr./m3 bezahlt, so sind es heute 1,95 Fr./m3. Der Aufwärtstrend scheint zum Stillstand gekommen zu sein, denn im Jahresvergleich 2004/2005 konnte keine Zunahme mehr verzeichnet werden. Die Hälfte der Gemeinden verlangen eine Gebühr zwischen 1,60 Fr./m3 und 2,30 Fr./m3. Der häufigste Wert für die Abwassergebühr liegt bei 2 Fr./m3 (15 Gemeinden).

Die Publikation kann beim Amt für Finanzen, Abteilung Finanzausgleich und Statistik (Barfüssergasse 24, 4509 Solothurn) bezogen werden. Internet-Bezugsquelle: http://www.statistik.so.ch