100'000 Franken für Entwicklungshilfeprojekte im Jahr 2006
06.11.2006 - Solothurn - Der Regierungsrat hat gesamthaft 100'000 Franken für vier ausländische Entwicklungshilfeprojekte sowie für ein inländisches Vorhaben gesprochen. Die Beiträge werden zu Lasten des Entwicklungshilfekredites für das Jahr 2006 ausbezahlt. Die Finanzierung erfolgt über den Lotteriefonds.
Die MIVA Schweiz ist nach eigenen Angaben Spezialistin für "transportierte Hilfe". Das heisst, sie berät Hilfsorganisationen, wo welche Fahrzeuge eingesetzt werden sollten, damit optimale Hilfeleistungen garantiert werden können. Für dieses Projekt sucht die "United Action for Children" ein geeignetes robustes Transportmittel, um in den abgelegenen Dörfern der Südprovinz von Kamerun Kindern und Jugendlichen den Besuch von Primarschulen und Kindergärten zu ermöglichen. Jugendliche und vor allem Frauen werden mit grundlegenden Gesundheitsregeln, mit der AIDS-Aufklärung vertraut gemacht. Hinzu kommen Schulungen, damit sich die Bevölkerung aus eigener Kraft helfen kann. Um diese Aufgaben bewältigen zu können, benötigt die NGO-Organisation ein geeignetes Fahrzeug, um die entlegenen Gebiete erreichen zu können. Hier tritt nun die MIVA Schweiz mit ihrer Beratung und ihrer direkten Hilfe in Erscheinung. MIVA Schweiz wird vom Kanton Solothurn mit 20'000 Franken unterstützt.
Der Förderverein "Mad’Eole" mit Sitz in Olten befasst sich intensiv mit der Elektrifizierung von Dörfern in der Region Diego-Suarez (Madagaskar). Dieses Vorhaben wird umgesetzt, indem die Windenergie genutzt wird. Das hoch interessante Projekt, das unter anderem auch von der Stadt Olten unterstützt wird, führte dazu, dass eine eigentliche Alphabetisierungswelle eingesetzt hat und dass sich die wirtschaftliche Situation sichtlich verbessert. Auf dem Lande werden sogenannte "Barfuss-Elektriker" ausgebildet, die bei den Hausinstallationen zum Zuge kommen. Das Projekt wird vom Kanton Solothurn mit 20'000 Franken unterstützt.
Die bekannte Hilfsorganisation "Brot für alle" führt in Indien ein grossangelegtes Projekt, das die Dalits (Unberührbaren) und die Adivasi (Ur-Völker Indiens) befähigt, sich gegen übliche Gewalttätigkeiten bei Mitgiftforderungen und sexueller Gewalt den Frauen gegenüber zur Wehr zu setzen. Dank dieses Projektes können Kinder der Adivasi Schulen besuchen und Frauen organisieren sich in Spar- und Kreditgruppen. Das Projekt hilft mit, die vorhandenen gesetzlichen Rechte der Betroffenen zu sichern. Dieses wird durch den Kanton mit 10'000 Franken unterstützt.
Die Hilfsorganisation ROKPA International existiert seit 25 Jahren. Sie beteiligt sich in Tibet an über 130 Projekten aus den Bereichen Bildung und Medizin. Im Rahmen des Projektes "Tibetisches Medizin College Sichuan" der ROKPA Schweiz werden Studierende aus den Dörfern Ost-Tibets ausgebildet und verpflichtet, danach in ihre Gegend zurückzukehren, um dort die medizinische Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. In den Dörfern Ost-Tibets sind zahlreiche Menschen mit akuten Gesundheitsproblemen konfrontiert. Der Kanton Solothurn beteiligt sich an diesem Projekt mit 30‘000 Franken.
Schliesslich unterstützt der Kanton das Projekt "Wiederherstellung des Wald- und Weidegebietes Monti di Corcapolo". Seit 30 bis 50 Jahren ist dieses Land im Gebiete der Tessiner Gemeinde Intragna weitgehend verlassen. Eine Gruppe von vier jungen Männern gründete einen Verein, um das Land wieder nutzbar zu machen. So sind sie daran, den Wald zurückzuschneiden. Gemeinsam produzieren sie Honig und Kräutersirup, wollen Ziegen ansiedeln und bauen Heilkräuter an, die sie unter anderem Ricola verkaufen können. Bestehende Rustici wollen die Vereinsmitglieder ausbauen, um diese als Übernachtungs- oder Ferienmöglichkeiten anzubieten. Zurzeit fehlen den Initianten gegen 320'000 Franken, um das Vorhaben umsetzen zu können. An dieses Projekt leistet der Kanton Solothurn einen Beitrag von 20'000 Franken.