Solothurner Kunstpreis für die Malerin Anje Hutter
28.09.2006 - Solothurn – Der Regierungsrat hat der Malerin Anje Hutter (76, Solothurn) den mit 20'000 Franken dotierten diesjährigen Kunstpreis des Kantons Solothurn zugesprochen. Acht Kulturschaffende erhalten Auszeichnungspreise die mit je 10'000 Franken dotiert sind. Mit einem Anerkennungspreis von 10'000 Franken würdigt der Regierungsrat zusammen die Stiftung Schloss Buchegg und die Kulturkommission Bucheggberg. Die Übergabefeier findet am Dienstag, 28. November 2006 um 18.30 Uhr in der Mehrzweckhalle in Schnottwil statt.
In seiner Begründung zur Auszeichnung von Anje Hutter hält das antragstellende Kantonale Kuratorium für Kulturförderung u.a. fest, dass die Kunstpreisträgerin unbeirrt und gradlinig mit ihren Stillleben und Landschaften in den letzten vier Jahrzehnten ein grossartiges Werk geschaffen hat, das nationale Beachtung findet. Mit 28 Jahren erhielt Anje Hutter ein Eidgenössisches Kunststipendium und entwickelte sich zu einer ausserordentlichen Künstlerpersönlichkeit. Das Alltägliche findet sie spannend und verwandelt in ihren Bildern die erfahrenen Wunder. Schicht um Schicht lasierender Farben legt sie über die Leinwände. Diese reflektieren den langsamen Werdegang und erzeugen so die ruhige Spannung und das Gleichgewicht zwischen erdiger Materialität und geistiger Offenheit.
Als Träger der mit je 10‘000 Franken dotierten Auszeichnungspreise wurden bestimmt:
- Ursula Berger, Hägendorf, Preis für Tanz
- Urs Bihler, Dornach, Preis für Schauspiel
- Beat Escher, Trimbach, Preis für Musik
- Claudia Leuenberger, Solothurn, Preis für Fotografie
- Werner Morlang, Zürich, geboren in Olten, Preis für Literatur
- Jos Nünlist, Aarau, Bürger von Niedererlinsbach, Preis für Malerei
- Patrick Oetterli, Trimbach, Preis für Musik
- Hans-Jürg Sommer, Oensingen, Preis für Musik
Den Anerkennungspreis des Regierungsrates (10‘000 Franken) erhalten zusammen die Stiftung Schloss Buchegg und die Kulturkommission Bucheggberg für ihren grossen, wertvollen Einsatz zum Erhalt und zur Pflege der bucheggbergischen Kultur.
KUNSTPREIS - ANJE HUTTER, Malerin

Geboren am 24. November 1930 in Görlitz/Schlesien
Bürgerin von Diepoldsau SG
Adresse: Barfüssergasse 8, 4500 Solothurn
1978 Werkjahrbeitrag
1991 Fachpreis für Malerei
Anje Hutter, 1930 in Gölitz in Schlesien geboren, erhielt mit 28 Jahren ein Eidgenössisches Kunststipendium und entwickelte sich zu einer ausserordentlichen Künstlerpersönlichkeit. Das Alltägliche findet sie spannend und verwandelt in ihren Bildern die erfahrenen Wunder. Schicht um Schicht lasierender Farben legt sie über die Leinwände. Diese reflektieren den langsamen Werdegang und erzeugen so die ruhige Spannung und das Gleichgewicht zwischen erdiger Materialität und geistiger Offenheit. Unbeirrt und gradlinig hat Anje Hutter mit ihren Stillleben und Landschaften in den letzten vier Jahrzehnten ein grossartiges Werk geschaffen, das nationale Beachtung findet.
PREIS FÜR TANZ - URSULA BERGER, Tänzerin

Geboren am 5. August 1950 in Zürich
Bürgerin von Wangen b.Olten
Adresse: Mühlering 19, 4614 Hägendorf
Ursula Berger hat sich wie kaum eine andere Person im Kanton Solothurn um den Tanz verdient gemacht. Sie hat nicht nur den zeitgenössischen Tanz in seinen verschiedensten Facetten einem breiten Publikum vorgestellt, sondern auch unzählige Stücke für die Bühne kreiert. Als Interpretin eigener sowie fremder Werke hat sie sich einen Namen gemacht. Immer wieder hat sie den Mut aufgebracht, noch nicht erforschte Wege zu gehen und dabei Ungewohntes mit Etabliertem verbunden.
PREIS FÜR SCHAUSPIEL - URS BIHLER, Schauspieler

Geboren am 19. Oktober 1944 in Basel
Bürger von Basel
Adresse: Rudolf Steiner-Weg 11, 4143 Dornach
In seiner rund vierzigjährigen Tätigkeit als Schauspieler überzeugte Urs Bihler auf vielen bedeutenden Bühnen des deutschsprachigen Raums, war mit Inszenierungen von Peter Brook auf Welttournee, bewegt das Schweizer Publikum mit seinem intensiven Spiel auf den grossen Bühnen von Basel, Zürich und Luzern und war und ist ebenso erfolgreich mit seinen Monologabenden in Kleintheatern anzutreffen. Der vielseitige Theatermann wirkt aber auch als Filmschauspieler in Kino- und TV- Filmen und war als Dozent an der Hochschule für Musik und Theater in Zürich tätig.
PREIS FÜR MUSIK - BEAT ESCHER, Komponist

Geboren am 8. Januar 1960 in Basel
Bürger von Basel
Adresse: Baslerstrasse 243, 4632 Trimbach
1993 Werkjahrbeitrag
Sein Violinstudium absolvierte Beat Escher am Konservatorium in Basel. Durch Workshops und Meisterkurse im Bereich klassischer Musik, Jazz und Improvisation bildete er sich laufend weiter und hat in Jazz-Formationen wie auch als Solist und Kammermusiker gespielt. Er erhielt verschiedene Kompositionsaufträge für Konzertstücke, Choreographien, für kleinere Ensembles und Jazzbands und wirkte bei diversen CD- und Radioaufnahmen mit. So u.a. für das Tanzprojekt Elfi Schäfer-Schafroth, wo er die Musik zu "For heaven’s snake", "Millefeuille" und "Noah" komponierte.
PREIS FÜR FOTOGRAFIE - CLAUDIA LEUENBERGER, Fotografin

Geboren am 2. August 1956 in Zürich
Bürgerin von Solothurn
Adresse: Postfach 1027, 4502 Solothurn
1982 Werkjahrbeitrag
Claudia Leuenberger arbeitet seit 1988 als freischaffende Fotografin. Sofern die Auftragsfotografie und Reportagen ihr Zeit lassen, arbeitet sie an ihren eigenen Projekten. Claudia Leuenberger ist eine stille und beharrliche Schafferin. Sie fällt immer wieder durch eigenwillige Projekte auf, in denen sie alltägliche Begebenheiten ins Zentrum rückt. Vor allem die in den letzten Jahren geschaffenen Serien entführen in spannende oder gefühlsvolle Bildräume. Ihr Grundthema bleibt der Mensch und seine Umgebung.
PREIS FÜR LITERATUR - WERNER MORLANG, Herausgeber, literarischer Vermittler

Geboren am 19. Mai 1949 in Olten
Bürger von Zeiningen AG
Adresse: Lindenbachstrasse 11, 8006 Zürich
"So schön beiseit", heisst eines der Bücher von Werner Morlang. Es berichtet von Sonderlingen und Sonderfällen der Weltliteratur. Als Leiter des Robert Walser-Archives hat Morlang die Mikrogramme mitentziffert und mitherausgegeben. Als kongenialer Gesprächspartner hat er Gerhard Meier mit dem Band "Das dunkle Fest des Lebens" viel Aufmerksamkeit verschafft. Mit einem Erinnerungsbuch zu Elias Canetti und einem Sammelband über die Beziehung von Ludwig Hohl mit Hanny Fries hat Morlang das zustande gebracht, was so überaus selten ist im Literaturbetrieb, nämlich Verständnis zu schaffen für die überaus komplexen Entstehungsbedingungen von Literatur.
PREIS FÜR MALEREI - JOS NÜNLIST, Maler

Geboren am 17. Mai 1936 in Niedererlinsbach
Bürger von Niedererlinsbach
Schulen in Aarau und Solothurn
Adresse: Dossenstrasse 1, 5000 Aarau
1972 Förderpreis
Jos Nünlist malt, zeichnet und schreibt seit vielen Jahren unermüdlich und zurückgezogen. Seine Zeichnungen und Aquarelle sind geprägt von einer hohen Sensibilität und zeugen von einer aussergewöhnlichen, akribischen Haltung bei der Arbeit. Sie erzählen von Menschen, von Raum und Zeit, von Licht und Schatten. Sie stellen Fragen, berühren und laden ein zum Verweilen, zur Kontemplation in einer Zeit, in der die Menschheit die leisen Töne kaum mehr wahrzunehmen vermag. Der stille Schaffer, der malende und zeichnende Poet, gestaltet mit konsequenter Kontinuität eine Partitur des Lebens.
PREIS FÜR MUSIK - PATRICK OETTERLI, Sänger

Geboren am 15. Januar 1965 in Solothurn
Bürger von Solothurn und Grossdietwil LU
Adresse: Winznauerstrasse 51, 4632 Trimbach
Zum breiten musikalischen Wirkungsfeld des Sängers Patrick Oetterli gehört die Pflege einer stilistischen Vielfalt vom Mittelalter bis zur Moderne, von geistlicher Musik bis zur Operette. Werke vergessener Komponistinnen und Komponisten wieder aufzuführen und durch editorische Tätigkeiten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist ein Schwerpunkt seines Interesses. Als Initiant und Mitglied der beiden Kammermusikensembles Musicalina und Glarean, als Leiter der Solothurner Vokalisten oder als Organisator der Konzertreihe "Fermata Musica" bereichert er das musikalische Leben, insbesondere auch mit seinem Einsatz für Solothurner Komponisten von Gregorius Meyer bis Martin Wendel und Alban Roetschi.
PREIS FÜR MUSIK - HANS-JÜRG SOMMER, Alphornspieler und Komponist

Geboren am 23. Mai 1950 in Thun
Bürger von Sumiswald BE
Adresse: Burgweg 2, 4702 Oensingen
Hans-Jürg Sommer hat nach einer Ausbildung als Schaufensterdekorateur am Konservatorium Biel Gitarre studiert und ist heute Gitarrenlehrer an der Kantonsschule Solothurn. Seine Faszination über die Naturtonreihe führte ihn schliesslich zum Alphorn. Seit über 25 Jahren beschäftigt er sich intensivst mit diesem Instrument. Der Name Hans-Jürg Sommer ist aus der "CH-Alphorn-Szene" längst nicht mehr wegzudenken. Sein Wirken als Alphornspieler, Komponist, Lehrer und Förderer sowie als Experte bei Wettbewerben findet schweizweit Anerkennung.
ANERKENNUNGSPREIS
Stiftung Schloss Buchegg und Kulturkommission Bucheggberg

Die seit 50 Jahren bestehende Stiftung erhält zusammen mit der fünfzehnjährigen Kulturkommission den Anerkennungspreis 2006 für den grossen, wertvollen Einsatz zum Erhalt und zur Pflege der bucheggbergischen Kultur.