Häufung von Masernfällen nördlich des Juras
Solothurn, 25. Februar 2008 – Seit Jahresbeginn werden nördlich des Juras gehäufte Masernerkrankungen gemeldet. Masern ist eine äusserst ansteckende, durch Viren verursachte Krankheit, welche fälschlicherweise häufig verharmlost wird. Dabei ist das Risiko schwerer Komplikationen bei Masern gross. Zum Schutz empfehlen das Bundesamt für Gesundheit und der Kantonsarzt die Masern-Impfung.
Im Kanton Solothurn wurden in diesem Jahr bereits 66 Masernfälle gemeldet, jeden Tag kommen im Schnitt zwei neue Erkrankungen dazu. Mehr als 95% der Fälle betreffen das Gebiet nördlich des Juras. Diese Zahlen zeigen, dass die Krankheit auch im Kanton Solothurn wieder auf dem Vormarsch ist.
Der Grund für die gehäuften Erkrankungen ist die ungenügende Durchimpfung der Bevölkerung. Bei der letzten Erhebung im Jahr 2005 wurde ein Durchimpfungsgrad von rund 85 Prozent ermittelt, was bei einer hochansteckenden Krankheit wie den Masern nicht genügt. Für eine Elimination der Krankheit bräuchte es eine Durchimpfung von über 90 Prozent. Kinderkrankheiten, zu denen die Masern zählen, werden generell unterschätzt. So sind Komplikationen bei Masern häufig; sie treten bei ungefähr einer von sechs Personen auf. Zu den schwersten Komplikationen zählen die Lungenentzündung sowie Gehirnentzündungen, welche schwere Schäden des Nervensystems zur Folge haben können. Es gibt zudem kein Medikament, das einmal ausgebrochene Masern heilen kann.
Zum Schutz gegen Masern und ihre Komplikationen empfehlen das Bundesamt für Gesundheit und der Kantonsarzt die sogenannte MMR-Impfung (Masern, Mumps, Röteln) bei Säuglingen im Alter von zwölf Monaten. Die zweite Impfung erfolgt im Alter von 15 bis 24 Monaten. Eine fehlende Impfung kann jederzeit nachgeholt werden, auch innerhalb von 72 Stunden nach dem Kontakt mit einem Masernerkrankten. Die Impfung wird sehr gut vertragen und gibt nach zwei Injektionen einen ausgezeichneten Schutz.