Pflegekinderkonzept tritt für Pilotphase in Kraft

Solothurn, 15. Februar 2008 – Das Departement des Innern hat das Pflegekinderkonzept für die Bereiche Familien- und Tagespflege, Kindertagesstätten sowie stationäre Kinder- und Jugendbetreuung (KiJuB) für eine Pilotphase bis Ende 2009 in Kraft gesetzt. Der Regierungsrat hatte im Frühjahr 2006 das Amt für soziale Sicherheit (ASO) mit der Reorganisation der Bewilligung und Aufsicht im Pflegekinderbereich beauftragt. Das Konzept wurde mit Behörden, Fachpersonen und Betroffenen entwickelt. Konzeptmodule und detaillierte Informationen können im Internet unter www.aso.so.ch/pflegekinder abgerufen werden.

Die Entwicklung der vier Konzeptteile fand zeitlich gestaffelt und in drei verschiedenen Arbeitsgruppen statt. Um die Praxisnähe zu gewährleisten wurden Behörden, Fachpersonen und Betroffene in einem offenen Prozess einbezogen. Das Projekt wurde ausserdem durch eine Steuergruppe sowie die beiden Fachkommissionen Familie und Jugend begleitet.

Das Pflegekinderkonzept bildet die Grundlage für eine bedarfsgerechte, professionelle und transparente Kinder- und Jugendbetreuung und leistet einen Beitrag zum Kindes- und Jugendschutz. Es hat zum Ziel, den gesamten Pflegekinderbereich im Kanton Solothurn zu fördern, zu unterstützen und aufzuwerten. Im Mittelpunkt stehen dabei die Bedürfnisse und das Wohl der Kinder und Jugendlichen.

Mit dem Pflegekinderkonzept sind die Zuständigkeiten für den Pflegekinderbereich klar geregelt und die verschiedenen Verfahrensabläufe für die unterschiedlichen Betreuungsformen standardisiert und vereinfacht. Im Pflegekinderkonzept sind jene Qualitätsstandards festgehalten, welchen die Pflege- und Tagesfamilien, Kindertagesstätten sowie Institutionen der Kinder- und Jugendbetreuung bereits entsprechen. Damit wird die Qualität der Kinder- und Jugendbetreuung durch entsprechende Minimalstandards sichergestellt und messbar.

Die Anforderungen an Pflege- und Tagesfamilien, Kindertagesstätten sowie Institutionen der Kinder- und Jugendbetreuung sind auf die jeweilige Betreuungsform abgestimmt und entsprechen den Ansprüchen der Zielgruppen in adäquater Weise. Je nach Intensität und Umfang der Kinderbetreuung sowie dem Schutzbedarf des Kindes oder Jugendlichen steigen die Ansprüche an die jeweilige Betreuungsinstitution.

Die Verfahrensabläufe sind kundenfreundlich, praxisnah und transparent gestaltet und vermindern den administrativen Aufwand im Pflegekinderwesen erheblich. Standardisierte Formulare, wie beispielsweise Abklärungsleitfäden, Pflegeverträge und Abklärungsberichte, stehen als Dienstleistung zur Verfügung. Ziel ist es, die Arbeit des Betreuungspersonals im administrativen und organisatorischen Bereich zu erleichtern und den Aufbau von Betreuungseinrichtungen nicht durch allzu restriktive Richtlinien zu erschweren.

Das Pflegekinderkonzept wird bis Ende 2009 in einer Pilotphase umgesetzt und erprobt. Die Reorganisation des Pflegekinderwesens soll bis im Frühjahr 2009 evaluiert sein.