Ausgrabungen im Magazin Bregger am Landhausquai in Solothurn
Solothurn, 15. Januar 2008 - Seit Ende Oktober 2007 führt die Kantonsarchäologie Ausgrabungen im Bregger-Magazin am Landhausquai in Solothurn durch. Das Gebäude soll zu einem Wohn- und Geschäftshaus mit Restaurant umgebaut werden. Am kommenden Donnerstag, den 17. Januar, zwischen 17.30 und 19 Uhr, lädt die Kantonsarchäologie zum zweiten Mal zu einer Grabungsbesichtigung ein.
Im Nordhaus, Eingang Löwengasse 8, sind die Fundamente eines römischen Gebäudes zu sehen. Der Bau gehörte zum "Vicus Salodurum", der römischen Strassensiedlung des 1.-3. Jh. nach Christus. Das römische Castrum dagegen – von der Löwengasse bis zum Friedhofplatz – gehört in die Spätantike (4.-5. Jh.). Aus der Vicuszeit sind nur ganz wenige Gebäudereste und keine so nahe am Aareufer bekannt.
Wie bei den Grabungen 1998 an der Löwengasse 6 sind zudem viele Siedlungsreste aus dem Spätmittelalter freigelegt worden. Neben Mauern, Lehmböden und Feuerstellen ist auch ein sogenanntes Grubenhaus zum Vorschein gekommen und kann jetzt besichtigt werden. Grubenhäuser oder -hütten waren ins Erdreich eingetieft und dienten der Vorratshaltung oder als Werkstätten z. B. als Webkeller.
Im Südteil, Eingang Landhausquai, sind Siedlungsreste ab dem 13. Jh. zu sehen. Hier sind wegen der unmittelbaren Nähe zur Aare keine römischen Gebäude mehr zu erwarten. Das Flussufer scheint erst im Laufe des 13.-14. Jh. erschlossen worden zu sein. Wie schon bei der ersten Führung im November sind die Mauern des Vorgängergebäudes zum heutigen Breggermagazin sowie ein Gerberbottich vom hier ansässigen Gerberhandwerk sichtbar.
Unter dem Motto "Archäologie am Feierabend" lädt die Kantonsarchäologie die Bevölkerung am Donnerstag, 17. Januar, von 17 bis 19 Uhr zu einer zweiten Grabungsbesichtigung ein. Andrea Nold, Grabungsleiterin, und Ylva Backman, Projektleiterin, geben Auskunft.