Medienmitteilung

Die Solothurner Jugend redet mit, und zwar digital!

  • 27.11.2020

Insgesamt 9 Klassen haben an der Jugendpolitwoche vom 23. – 27. November teilgenommen. Die Jugendlichen aus dem Kanton Solothurn haben ihre Anliegen den digital zugeschalteten KantonsrätInnen vorgestellt und gemeinsam deren Umsetzung besprochen. Dabei kamen diverse Themen zur Sprache. So diskutierten die Jugendlichen über einen für VelofahrerInnen sicheren Baseltor Kreisel in Solothurn, ÖV-Vergünstigungen, die Behandlung von aktuellen politischen Themen in der Schule und mehr Freizeiträume für Jugendliche.

Aline aus der Kantonsschule Solothurn fordert mehr politische Themen in der Oberstufe, wie etwa LGBT, Klima oder Steuern. Patrick Friker (CVP) und Myriam Frey Schär (Grüne) schlugen vor, in thematischen Workshops solche Anliegen im Schulunterricht zu integrieren. Diese Idee soll nun als kleine Anfrage, vorbereitet durch die SchülerInnen, im Kantonsrat eingereicht werden. Anliegen für den Schulunterricht hatten aber auch anderen Klassen. So wurde auch mehr Allgemeinbildung beziehungsweise eine bessere Vorbereitung auf Alltagsthemen wie zum Beispiel das Ausfüllen der Steuererklärung gefordert.

Das Thema Verkehr wurde ebenfalls in mehreren Klassen diskutiert. Die BerufsschülerInnen im letzten Lehrjahr zu Restaurantfachleuten des GIBS suchten gemeinsam mit Barbara Leibundgut (FDP) und Hardy Jäggi (SP) nach Möglichkeiten den Baseltor Kreisel in Solothurn für VelofahrerInnen zu sichern. Die Klasse E3B der GSU möchte eine Petition auf Gemeindeebene starten, um Jugendlichen ohne Einkommen vergünstige ÖV-Tickets zu sichern. Markus Dietschi (FDP) und Fröhlicher Silvia (SP) erklärten sich bereit, sie beim Verfassen des Petitionstextes zu unterstützen.

Weitere Anliegen bezogen sich auf Freizeiträume für Jugendliche, Recycling von Plastik oder etwa den Ausbau von 5G Antennen. Alle Anliegen können auf www.engage.ch/jugendpolittag nachgelesen werden.

Im Vorfeld der Jugendpolitwoche konnten die SchülerInnen während der Kampagne «Red mit!» ihre Anliegen zum Kanton Solothurn auf der Onlineplattform von engage.ch posten. Während dem dreistündigen Workshop mussten die SchülerInnen aus den 50 eingereichten Anliegen eine Auswahl treffen, diese Ideen weiterentwickeln und sich Überlegungen zur Umsetzung machen. Insgesamt 18 Mitglieder des Kantonsrates nahmen sich für den Austausch mit den SchülerInnen Zeit, nahmen Stellung zu den Anliegen, gaben Tipps zur Umsetzung und beantworteten allgemeine Fragen zur kantonalen Politik.

Die Auswirkungen von politischen Entscheiden auf unseren Alltag sind 2020 besonders spürbar. Gerade deswegen war es dem Kanton Solothurn wichtig, der jungen Generation die Möglichkeit zu geben, mitzureden. Aufgrund der Beschränkungen und Unsicherheit der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie wurde im Sommer das neue Format der Jugendpolitwoche ins Leben gerufen. Dies, um die Partizipation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 14-25 Jahren trotzdem zu ermöglichen.

Die Corona-Pandemie erforderte auch vor dem Start der Jugendpolitwoche eine grosse Flexibilität der LehrerInnen, SchülerInnen und der Kantonsrätinnen und Kantonsräten. Da die zuständige kantonale Behörde von Besuchen in den Schulen dringend abgeraten hatte, wurde die Jugendpolitwoche mittels Videokonferenzen umgesetzt. Mit grossem Engagement der Lehrpersonen, welche die ersten beiden Lektionen des Schulbesuches selbstständig durchführten und der Bereitschaft der Kantonsrätinnen und Kantonsräten und der SchülerInnen sich auch digital auszutauschen, konnte die Jugendpolitwoche trotz der Umstände erfolgreich durchgeführt werden und die Jugend des Kanton Solothurn politisch mitreden.

Das Projekt engage.ch

Mit dem Projekt engage.ch fördert der DSJ das politische Engagement von Jugendlichen. Dabei werden die Jugendlichen in ihrem Alltag und mit ihren Kommunikationsmitteln erreicht. Im Zentrum des Projekts steht die Onlineplattform www.engage.ch, auf der Jugendliche ihre Anliegen und Ideen zu lokalen Themen einfach einbringen und präsentieren können. Die Gemeinden und Jugendparlamente können durch verschiedene engage-Angebote, sowohl online als auch offline, Jugendliche in die Gemeindestrukturen einbeziehen. Daneben wird jährlich die nationale Kampagne „Verändere die Schweiz!“ durchgeführt. Durch ein neues Angebot im Bereich der politischen Bildung auf Sekundarstufe I werden die politischen Wissens- und Handlungskompetenzen der Jugendlichen auf Gemeindeebene gestärkt.

Informationen

Plattform: www.engage.ch/jugendpolittag

Jugendbereich Amt für Soziale Sicherheit Solothurn: www.so.ch/jugend

Der DSJ in Kürze

Der DSJ ist ein Verein, der von 50 Jugendparlamenten, Jugendräten und ähnlichen Organisationen getragen wird. Der DSJ ist das politisch neutrale Kompetenzzentrum für die politische Bildung und die politische Partizipation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Der DSJ unterstützt mit den youpa-Angeboten bestehende Jugendparlamente und Jugendräte in der Schweiz und in Liechtenstein, und fördert weitere Neugründungen. Zudem werden mit dem Programm easyvote und dem Projekt engage.ch die politische Partizipation und die politische Bildung von Jugendlichen vom DSJ gezielt gestärkt.

Durch seine Arbeit leistet der DSJ einen wichtigen Beitrag zur langfristigen Nachwuchsförderung für das politische System in der Schweiz, insbesondere für die politische Miliztätigkeit, die direkte Demokratie sowie die demokratische Diskussionskultur. Die parteipolitische Neutralität ist das wichtigste Gut des DSJ.

Alle Jugendparlamente der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein können Mitglied beim DSJ werden. Der Verein wird von einem ehrenamtlichen Vorstand geleitet und besitzt eine Geschäftsstelle in Bern. Mehr Informationen zum DSJ finden sich unter: www.dsj.ch.