100'000 Franken für Entwicklungshilfeprojekte im Jahr 2003

10.12.2003 - Solothurn - Der Regierungsrat hat 100'000 Franken für vier ausländische Entwicklungshilfeprojekte sowie ein inländisches Vorhaben gesprochen. Berücksichtigung fanden die Projekte, das Kinder– und Waisenheim in Augustów (Polen), das Projekt zum Bau einer Käserei in Rumänien, das Projekt "Schutz für die Bergbevölkerung in Bangladesch", das Projekt "Kenia – Frauengruppen verwalten ihre eigene Ersparniskasse" und schliesslich das Vorhaben zur Sanierung der Abwasseranlage der Gemeinde Vermes (JU). Die Beiträge gehen zulasten des Entwicklungshilfekredites für das Jahr 2003. Die Finanzierung erfolgt zulasten des Lotteriefonds.

Die Patenschaft für ein Kinder- und Waisenheim in Augustów, Polen, in dem 150 Kinder aufgenommen werden können, wird von Frauen und Männern des Bezirks Thierstein und des angrenzenden Laufentals getragen. Mitglieder der Patenschaft leisten im Heim in den Ferien persönlichen Frondienst. In den Jahren seit 1994 förderte der Kanton diese selbstlose Arbeit mit insgesamt 120'000 Franken. Das Projekt wird mit 5'000 Franken unterstützt.

Weite Kreise der Gemeinde Luterbach unterstützen unter der Führung der Primarschule Luterbach die Bewohnerinnen und Bewohner der rumänischen Gemeinde Valea Strâmba. Was mit der Lieferung von Lebensmitteln, Spielsachen und weiteren Gegenständen des täglichen Lebens begann, entwickelte sich zu einem nicht alltäglichen Projekt, das vom grossen Engagement der Beteiligten getragen wird. Einzelne Teile dieses Projektes wurden zusammen mit der Dorfbevölkerung vor Ort entwickelt. Seit zwei Jahren wird mit dem etappenweisen Bau einer leistungsfähigen Käserei ein weiterer Schritt zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der Dorfbevölkerung getan. Der Bau der Käserei überschreitet die Mittel der Initianten aus Luterbach, obwohl das Projekt auf eine Dauer von drei bis vier Jahren ausgerichtet ist und weitestgehend durch die Dorfbewohner umgesetzt wird. In einer dritten und abschliessenden Tranche beteiligt sich der Kanton Solothurn mit 43'000 Franken an diesem vielversprechenden Projekt.

Die Organisation "Brot für Alle" arbeitet seit bald 20 Jahren an einem grossangelegten Projekt zum Schutz der Bergbevölkerung in Bangladesch. Diese ist durch den Strassenbau, den Bau eines Staudamms und nicht zuletzt durch das Abholzen des Urwaldes in ihrer Existenz bedroht. Mit ihrem Projekt schafft "Brot für Alle" wesentliche Voraussetzungen zum Bau neuer Siedlungen, Wasserversorgungen und der Ausbildung Jugendlicher im Bereich der Landwirtschaft. Junge Mütter werden in den Bereichen Hygiene und Gesundheitspflege sowie Ernährung ihrer Kinder beraten. Der Kanton unterstützt dieses Vorhaben mit 20'000 Franken.

Die Organisation Fastenopfer befähigt Frauen in Kenia ihre Ersparniskassen selber zu verwalten. Damit werden die sozialen und ökonomischen Lebensbedingungen der Frauen und damit auch ihrer Familie wesentlich verbessert. Der Kanton unterstützt das Projekt mit 10'000 Franken.

Die Gemeinde Vermes im Kanton Jura, in unmittelbarer Nähe unserer Kantonsgrenze gelegen, muss ihre Abwasseranlage sanieren. Die Investitionen betragen rund 3,7 Mio. Franken. Zusätzlich zu allen anderen Abgaben müssen die 340 Bewohner der Gemeinde, die eine der finanzschwächsten des Juras ist, im Verlaufe der nächsten 15 Jahre 1,2 Mio. Franken aufbringen, um einen grossen Teil der finanziellen Verpflichtungen abdecken zu können. Trotz der Ausschöpfung aller Möglichkeiten bleibt der Gemeinde Vermes eine ungedeckte Schuld von 0,377 Mio. Franken. Im Uno-Jahr des Wassers leistet der Kanton Solothurn einen Beitrag von 22'000 Franken.