Solothurn und Baselland betreiben ein gemeinsames RAV
11.12.2003 - Solothurn – Die Regierungen der Kantone Solothurn und Basel-Landschaft haben einer Vereinbarung zugestimmt, wonach die Regionalen Arbeitsvermittlungszentren Breitenbach und Laufen zusammengelegt werden sollen. Im Rahmen eines Pilotprojektes werden die Stellensuchenden aus dem solothurnischen Schwarzbubenland ab 1. Januar 2004 durch die Baselbieter RAV betreut. Das RAV Breitenbach wird aufgehoben.
Der Kanton Solothurn betreibt in Breitenbach ein Regionales Arbeitsvermittlungszentrum (RAV), welches für sämtliche Gemeinden der solothurnischen Bezirke Dorneck und Thierstein zuständig ist. Der Kanton Basel-Landschaft betreibt seinerseits in Laufen ein RAV, welches für das Laufental zuständig ist. Die beiden RAV liegen innerhalb einer Distanz von weniger als fünf Kilometern, sie bearbeiten den gleichen Wirtschaftsraum und beide weisen betriebswirtschaftlich eine kritische Grösse auf. Mit einer Vereinbarung überträgt der Kanton Solothurn im Rahmen eines Pilotprojektes die Aufgaben des RAV Breitenbach an den Kanton Basel-Landschaft.
Für die Integration des RAV Breitenbach in die Baselbieter RAV sprechen verschiedene Gründe:
Zusammenhängender Wirtschaftsraum
Der Kanton Basel-Landschaft und die solothurnischen Bezirke Dorneck und Thierstein bilden eine zusammenhängende Wirtschaftsregion. Das RAV Laufen und das RAV Breitenbach waren bisher für ein Gebiet zuständig, das aus wirtschaftlicher und arbeitsmarktlicher Sicht als Einheit angesehen werden kann. Beide RAV hatten mit arbeitslosen Personen aus den gleichen Firmen zu tun und vermittelten die Stellensuchenden bei denselben Unternehmen in derselben Region. Gerade der letztere Umstand sorgte bei den betroffenen Firmen immer wieder für Unverständnis, da sie jeweils von zwei verschiedenen staatlichen Einrichtungen in der gleichen Sache angesprochen wurden.
Betriebswirtschaftliche Gründe
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht macht die Aufrechterhaltung zweier paralleler RAV in einem Umkreis von einigen wenigen Kilometern keinen Sinn. Das RAV Laufen und das RAV Breitenbach bilden mit ihren wenigen Mitarbeitenden (4 – 7) sehr kleine Organisationseinheiten und weisen dadurch eine kritische Grösse auf. Durch die Zusammenlegung lassen sich sinnvolle Einsparungen erzielen, welche sich sowohl im personellen Bereich (namentlich bei den kostspieligen Leitungsfunktionen) als auch im Bereich der betrieblichen Infrastruktur (Fixkosten) niederschlagen. Weitere Kosteneinsparungen lassen sich durch eine effizientere organisatorische Ausgestaltung sowie durch die Vermeidung unnötiger Doppelspurigkeiten erzielen.
Effizientere Vermittlungstätigkeit
Die Aufhebung des RAV-Standortes Breitenbach und der Einbezug der dortigen Dienstleistungen in die RAV des Kantons Basel-Landschaft, vorab in jenes am Standort Laufen, ermöglicht einen Nutzengewinn für die Kundinnen und Kunden. Durch die Integration entsteht ein zentraler Ansprechpartner für Stellensuchende und Unternehmungen in sämtlichen Belangen der Arbeitsvermittlung für den Wirtschaftsraum Laufental-Dorneck-Thierstein. Dadurch resultiert eine optimale Koordination der Betreuung von Stellenlosen und Firmen, eine Steigerung der Professionalisierung durch gezieltere Nutzung der vorhandenen Synergien sowie namhafte Verbesserungen in organisatorischen und führungsmässigen Belangen.
Sicherung eines leistungsfähigen RAV
Der Arbeitsmarktregion Laufental-Dorneck-Thierstein soll auch in Zukunft ein leistungsfähiges und anerkanntes RAV erhalten bleiben. Dieses Ziel setzt indessen voraus, dass das betroffene RAV über eine betriebswirtschaftlich sinnvolle Grösse verfügt, was mit der vorliegend beabsichtigten Zusammenlegung verwirklicht wird. Demgegenüber erreichen heute sowohl das RAV Laufen als auch das RAV Breitenbach die für einen effizienten Betrieb sinnvolle Grösse, welche bei rund 1'000 Dossiers liegt, bei weitem nicht. Mit der vorliegenden Vereinbarung wird das RAV Laufen von einem schliessungsgefährdeten RAV mit prekärer Grösse zu einem leistungsfähigen und gefestigten Arbeitsmarktzentrum ausgebaut, welches in der Lage sein wird, dauerhaft attraktive Dienstleistungen für Arbeitnehmende und Arbeitgebende anzubieten.
Das zwischen den Kantonen Solothurn und Basel-Landschaft ausgehandelte Zusammenarbeitsmodell wird von der Region Schwarzbubenland begrüsst und mitgetragen. So haben zwei Vertreter des Forums Regio Plus in der vorbereitenden Projektgruppe mitgearbeitet. Zudem haben die Gemeindepräsidentenkonferenzen der Bezirke Dorneck und Thierstein das Projekt jeweils einstimmig gutgeheissen.
Die vorliegende Vereinbarung zeitigt keinerlei finanzielle Konsequenzen für den Kanton Solothurn. Der Betrieb und die Infrastruktur der RAV werden aufgrund der Verordnung über die Entschädigung der Kantone für den Vollzug des Arbeitslosenversicherungsgesetzes (AVIG-Vollzugskostenent-schädigungs-Verordnung) vom Bund refinanziert. Dem Personal des RAV Breitenbach wird, soweit es sich nicht um befristete Anstellungsverhältnisse handelt, vom Kanton Basel-Landschaft Arbeitsverträge angeboten.