100'000 Franken für Entwicklungshilfeprojekt
02.07.2003 - Solothurn - Der Regierungsrat hat 100'000 Franken für vier ausländische Entwicklungshilfeprojekte sowie ein inländisches Vorhaben gesprochen. Berücksichtigung fanden die Projekte "Universität der Kasayi-Region, Kananga, Kongo", das Kinder– und Waisenheim in Augustów (Polen), das Projekt zum Bau einer Käserei in Rumänien, das Projekt "Frauengruppe in Kalaná, Mali" und schliesslich das Vorhaben zur Sanierung der Trinkwasserleitung Gredetsch in Mund VS. Die Beiträge gehen zulasten des Entwicklungshilfekredites für das Jahr 2002.
Die Universität der Kasayi-Region bildet junge Menschen aus, um sie zu befähigen, die grossen Probleme lösen zu helfen, mit denen die afrikanische Bevölkerung im Alltag konfrontiert ist. Bereits in den vier letzten Jahren wurde diese für die Region wichtige Bildungsstätte unterstützt. Nun geht es darum, die Wohnsituation der Studierenden zu verbessern. Das Projekt sieht den Bau einer einfachen Studentenunterkunft vor, woran sich der Kanton mit 20'000 Franken beteiligt.
Frauen und Männer aus verschiedenen Gemeinden des Bezirks Thierstein und des angrenzenden Laufentals tragen die 1992 gegründete Patenschaft für das Kinder- und Waisenheim in Augustów, Polen. Das Kinder- und Waisenheim kann bis zu 150 Kinder beherbergen. Die Patenschaft stand unter der Schirmherrschaft des verstorbenen Bischofs Anton Hänggi. Mitglieder der Patenschaft leisten im Heim Frondienst. Einbezogen in die pädagogische Arbeit werden die Eltern und Erziehungsverantwortlichen der Kinder. Das Projekt wird mit 5'000 Franken unterstützt.
Seit 11 Jahren schon unterstützen weite Kreise der Gemeinde Luterbach unter der Führung der Primarschule Luterbach die Bewohnerinnen und Bewohner der rumänischen Gemeinde Valea Strâmba. Was mit der Lieferung von Lebensmitteln, Spielsachen und weiteren Gegenständen des täglichen Lebens begann, entwickelte sich zu einem nicht alltäglichen Projekt, das vom grossen Engagement der Beteiligten getragen wird. Einzelne Teile dieses Projektes wurden zusammen mit der Dorfbevölkerung vor Ort entwickelt. In jüngster Zeit erwies es sich, dass der Bau einer leistungsfähigen Käserei ein weiterer Schritt zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der Dorfbevölkerung darstellt. Bereits wurden für diesen Beruf geeignete junge Menschen in der Schweiz als Käser ausgebildet. Der Bau der Käserei überschreitet die Mittel der Initianten aus Luterbach, obwohl das Projekt auf eine Dauer von drei bis vier Jahren ausgerichtet ist und weitestgehend durch die Dorfbewohner umgesetzt wird. In einer zweiten Tranche beteiligt sich der Kanton Solothurn mit 37'000 Franken an diesem vielversprechenden Projekt. Nach Abschluss der zweiten Phase wird es möglich sein, in der Käserei täglich 500 Liter Milch zu Käse zu verarbeiten.
In der Region Kalaná, Mali, wird eine Frauengruppe durch das Patronatskomitee des Kantons Solothurn der Stiftung "Interkonfessionelle Aktion Solidarität Dritte Welt" so unterstützt, dass die am Projekt beteiligten Frauen befähigt werden, für sich und ihre Familien hauswirtschaftliche Probleme lösen zu können. Weitere Schwerpunkte des Projektes betreffen die Hygiene und die Gesunderhaltung der Kinder. Dabei werden unter kompetenter Leitung Ernährungsprobleme einer Lösung zugeführt. Der Kanton Solothurn unterstützt dieses Projekt mit 18‘000 Franken.
Die 592 Einwohner der Walliser Gemeinde Mund beziehen ihr Trinkwasser aus dem Gredetschtal. Bereits mehrfach ist der durch das Gredetschtal fliessende Mundbach durch Unwetter über die Ufer getreten. Dabei wurde die im Gelände verlegte Trinkwasserleitung weggespült und die Wasserversorgung nach Mund unterbrochen. Bei der Sanierung werden Leitungen ersetzt, die Quellfassung neu erstellt und die Brunnenstube renoviert. Für den Weiler Roosse wird ferner ein Reservoir mit 100 m3 Fassungsvermögen erstellt und auf diesem Reservoir zusätzlich ein helikoptertaugliches Becken mit einem Inhalt von 60 m3 gebaut, welches zum Löschen von Waldbränden dient. Die Gesamtkosten für die Sanierungsarbeiten belaufen sich auf 905'000 Franken. Nach Abzug der Subventionen und Kredite von Bund und Kanton, eines Beitrages des Coop Patenschaft beträgt der zu finanzierende Restbetrag 485'500 Franken. Bis heute konnten ferner Spendengelder in der Höhe von 248'564 Franken vermittelt werden. Somit verbleibt den Einwohnern von Mund eine ungedeckte Restschuld von 236‘936 Franken. Der Kanton Solothurn leistet an dieses wichtige Werk einen Beitrag von 20'000 Franken.