Kreisel St. Urs, Biberist, jetzt läuft’s rund!
22.05.2003 - Solothurn - Nach umfangreichen Vorarbeiten und aufwändigen Werkleitungsverlegungen konnte der Kreisel St. Urs in Biberist für den Verkehr freigegeben werden. Für den Bau des Kreisels mit den zugehörigen Strassenbauarbeiten in der Bernstrasse, der Hauptstrasse und der Solothurnstrasse wurden Anlagekosten von 2.5 Mio Franken veranschlagt. Die Kosten werden anteilmässig von Bund (1,2 Mio Franken), Kanton (930'000 Franken) und der Gemeinde (370'000 Franken) getragen.
Mit der Eröffnung der A5 am 18. April 2002 haben sich die Verkehrsströme im Raum Solothurn Grenchen verändert. Flankierenden Massnahmen sollen den neuen Verhältnissen Rechnung tragen und die Lenkung des Verkehrs unterstützen. Das Amt für Verkehr und Tiefbau hat für die relevanten Abschnitte Projektwettbewerbe lanciert. Im Teilabschnitt Ortsdurchfahrt Biberist hat das Wettbewerbsprojekt "Tendenz" des Planungsteams Schmidlin & Partner, Pestalozzi + Stäheli, Jermann & Partner und Regula Aepli, die gestellten Ziele am besten umgesetzt.
Hauptbestandteil der Massnahmen in Biberist war der Umbau der Kreuzung St. Urs, bisher mit einer Lichtsignalanlage geregelt, in einen Kreisel. Damit sollte das Funktionieren der Verkehrsabläufe im Knotenbereich verbessert werden. Mit dem Einbezug der umliegenden Vorplätze, der Plätze vor dem Bezirksschulhaus und der Gemeindeverwaltung und den neuen Fussgängerübergängen wird der Strassenraum nun als erlebbarer Innerortsbereich mit sicheren Fussgängerverbindung und Veloverbindungen, attraktiven Aufenthaltsbereichen und Verweilmöglichkeiten aufgewertet.
Mit der Detailprojektierung und Ausführung hatte das Amt für Verkehr und Tiefbau das Ingenieurbüro SPI Planer und Ingenieure AG, Derendingen, beauftragt. In enger Zusammenarbeit mit Kanton und Gemeinde wurden die Projektideen unter Berücksichtigung der Vorschriften, der Verkehrsanforderungen, der technischen und finanziellen Machbarkeit umgesetzt. Biberist nahm die Chance war, den Pausenplatz des Bezirksschulhauses in diesem Zusammenhang umzugestalten und mit einem schattenspendenden Baumdach zu versehen.
Am 23. September 2002 begann die Bauunternehmung Astrada AG, Solothurn, mit den Vorarbeiten und Werkleitungsarbeiten. Es galt, sämtliche älteren Leitungen im zukünftigen Kreiselbereich zu ersetzen, später wären Bauarbeiten und Reparaturen wegen dem Verkehr nur erschwert möglich. So wurde im Auftrag der Gemeinde die Abwasserleitung und die Wasserleitung ersetzt. Im Zusammenhang mit den Arbeiten für die neue Beleuchtung wurden die Rohranlagen der Elektrizitätsversorgung erneuert. Im selben Rohrblock verlaufen auch die Hochspannungsleitungen der AEK. Das Gasversorgungsnetz und das Telefonnetz mussten lediglich örtlich angepasst werden.
Nachdem die für den Betrachter mehr oder weniger unsichtbaren Arbeiten im Untergrund ausgeführt waren, konnte mit den eigentlichen Strassenbauarbeiten begonnen werden. Priorität hatte die Aufweitung des Strassenraumes für die Erstellung des Kreisels. Aber auch der Fahrbahnbereich wurde Aenderungen unterzogen. Neu ist auf die ganze Länge beidseitig ein Radstreifen. Die Trottoirrandsteine wurden durch weiche Abschlüsse, zweireihige, schräggestellte Schalensteine ersetzt. Die Trottoirflächen wurden in weiten Bereichen verbreitert.
Für die Bauarbeiten erschwerend war und ist das grosse Verkehrsaufkommen. So mussten immer zwei Fahrspuren für den Verkehr offen sein. Lichtsignalanlagen wurden nur ausnahmsweise eingesetzt. Diese Auflage führte zu zahlreichen Bauphasen und Verkehrsumleitungen.
Infolge der exponierten Lage der Baustelle im Bereich des "oberen Schulhauses" und des Bezirksschulhauses wurde der Sicherheit für Fussgänger und Verkehrsteilnehmer, insbesondere der Schüler, grösste Aufmerksamkeit geschenkt. Während den kritischen Zeiten, wie Schulanfang und -ende der Unterstufe, konnten Schüler und Passanten die Bernstrasse und die Hauptstrasse mit Unterstützung durch den speziell dafür eingesetzten, professionellen Sicherheitsdienst queren.
Nun ist es soweit, der Kreisverkehr ist eingeführt, doch die Bauarbeiten sind noch nicht abgeschlossen. Bis zur Fertigstellung im September müssen noch die Fahrbahnabschlüsse, die Verkehrsinseln und Trottoirs neu gebaut und Belagsverstärkungen vorgenommen werden. Während der Sommerferien ist die Neugestaltung des Platzes vor dem Bezirksschulhaus vorgesehen. Im Sommer nächsten Jahres stehen dann noch die Deckbelagsarbeiten an.