11. November - 4. Nationaler Tochtertag

05.11.2004 - Solothurn, – Am kommenden Donnerstag, 11. November wird bereits zum 4. Mal der nationale Tochtertag durchgeführt. Mädchen von der 5. bis zur 7. Schulklasse werden ihren Vater, ihre Mutter oder Bekannte einen Tag lang an ihrem Arbeitsplatz begleiten. Der Tochtertag soll jungen Frauen den Einblick in Berufe und Arbeitsfelder ermöglichen, die sie meist nicht kennen. Er soll in den Familien die vertiefte Auseinandersetzung mit der Berufswahl von jungen Frauen anregen und das Selbstvertrauen von Mädchen dadurch fördern, dass dieser Tag eigens für sie reserviert ist. Selbstverständlich macht auch die ganze Verwaltung mit. Informationen zum Tochtertag findet man im Internet unter http://www.tochtertag.ch.

Noch immer entscheiden sich drei von vier Mädchen, die in eine Berufslehre eintreten, für einen Beruf aus dem Bürobereich, dem Gastgewerbe und der Hauswirtschaft sowie der Körperpflege und der Heilbehandlung. Das war vor 20 Jahren genau gleich. Rund 60% aller Mädchen wählen gar nur zwischen zwei verschiedenen Berufslehren aus, sie entscheiden sich für einen Verkaufsberuf oder für den Beruf der Kauffrau. Landesweit stehen aber rund 200 verschiedene Berufslehren zur Auswahl. Sie nutzen also das breite Angebot möglicher Berufsausbildungen weit weniger als Knaben, obwohl eine berufliche Zukunft für sie ebenso wichtig ist. So gehen sie an vielen spannenden Berufen vorbei, unter anderem, weil sie nie die Gelegenheit hatten, diese kennen zu lernen.

Viele Betriebe sind aber sehr daran interessiert, dass junge Frauen in so genannte Männerberufe einsteigen. Entsprechend wohlwollend und aktiv haben auch in den letzten Jahren viele Betriebe beim Tochtertag mitgemacht.

Die Auswertungen des letztjährigen Tochtertages zeigt, dass die jungen Frauen die Möglichkeiten die ihnen der Tochtertag bot zu schätzen wissen.
 
Mädchen und Buben sind verschieden
Mädchen und Buben sind verschieden, haben auch unterschiedliche Bedürfnisse und Ansprüche. Beide brauchen auf ihrem Weg zu einem zufriedenen Erwachsenenleben Unterstützung, wenn auch nicht überall die gleiche. Mit dem Tochtertag wird diesem Umstand Rechnung getragen, indem Mädchen und Buben an diesem Tag getrennte Wege gehen.

Mädchen begleiten eine Bezugsperson am Arbeitsplatz, Buben verbringen einen Tag in der Schule unter sich – nach Möglichkeit mit Themen die sie speziell interessieren.

Kanton Solothurn macht mit!
Auch der Kanton Solothurn als Arbeitgeber unterstützt diesen Anlass und begrüsst ein aktives Mitwirken. In einem Schreiben an alle Amtschefs und Verantwortlichen der gleichgestellten Organisationseinheiten ermunterte Regierungsrat Christian Wanner alle Mitarbeitenden möglichst vielen Mädchen Gelegenheit zu geben, in einem frauenuntypischen Beruf zu schnuppern. Mit der aktiven Unterstützung des Tochtertages signalisiert der Kanton eine offene und zukunftsgerichtete Haltung bezüglich der Ausbildung und Förderung von jungen Frauen.

Im Kanton Solothurn wird der Tochtertag im Rahmen des Lehrstellenprojektes «Berufe haben kein Geschlecht» durch das Amt für Berufsbildung und Berufsberatung organisiert. Weitere Informationen zum Tochtertag findet man im Internet unter www.tochtertag.ch.