Wie soll die Abwasserentsorgung im Thal-Gäu künftig aussehen?
Solothurn, 17. Januar 2008 - Über 70 Behördenmitglieder von Gemeinden und Zweckverbänden liessen sich gestern in Oensingen vom Amt für Umwelt über eine erste Fassung des Masterplans "Optimierung der Abwasserentsorgung in der Region Thal-Gäu“ orientieren. Der Planungsbericht zeigt für die nächsten 30 Jahre Varianten der Abwasserentsorgung im Einzugsgebiet der Dünnern auf. Die Diskussion in den Gemeinde- und Verbandsgremien ist nun lanciert.
Heute reinigen vier Kläranlagen die Abwässer der Region Thal-Gäu. Die Kläranlagen werden gut betrieben und wurden verschiedentlich erneuert und ausgebaut. Trotzdem stehen insbesondere bei der Kläranlage Gunzgen weitere Ausbauten an. Dies war der Anstoss für eine regionale Betrachtung der Abwasserentsorgung, die das Amt für Umwelt zusammen mit den Be-treibern der Kläranlagen auslöste.
Die Wasserqualität der Dünnern muss trotz gut funktionierenden Kläranlagen nach wie vor beanstandet werden. Dies vor allem zu Zeiten mit wenig Wasserführung, weil dann das in sie geleitete gereinigte Abwasser zu wenig verdünnt wird. Die Art und Weise der Abwasserbeseitigung nimmt zudem Einfluss auf andere wasserwirtschaftliche Aspekte der Region, so vor allem auf die Trink- und Brauchwassernutzung und den Hochwasserschutz.
Mit Berücksichtigung der heutige Situation und den künftigen Anforderun-gen an eine zweckmässige Abwasserentsorgung wurden auf einer Zeitachse bis ins Jahr 2040 für die Region verschiedene Varianten, welche auch Ver-bindungen zur Aare hin aufzeigen, geprüft. Die nun vorliegende erste Fas-sung des Masterplans "Optimierung der Abwasserentsorgung in der Region Thal-Gäu“ ermöglicht eine fundierte und partnerschaftliche Weiterentwick-lung der Planung durch die Region und den Kanton. Diese wird sich insbesondere auf eine vertiefte Auseinandersetzung mit den drei vorgeschlagenen Best-Varianten im Quervergleich zum Status quo konzentrieren.
Die rege Diskussion zeigte, dass das Thema auf Interesse stösst und eine sorgfältige Planung begrüsst wird. Es dürfte voraussichtlich rund ein Jahr dauern, bis die politische Meinungsbildung stattgefunden hat und ein Variantenentscheid für die künftige Ausrichtung der Abwasserentsorgung in der Region Thal-Gäu vorliegt.