Hintergrund: Die Bundesverfassung verpflichtet Bund und Kantone, für eine hohe Qualität und Durchlässigkeit des Bildungsraums Schweiz zu sorgen. Dazu wurde 1993 die Berufsmaturität eingeführt mit dem Ziel, die Berufsbildung zu stärken und die Durchlässigkeit zu erhöhen. Die Berufsmaturität hat sich zu einem zentralen Element des Bildungsraums Schweiz entwickelt. Als Scharnier zwischen der Berufsbildung und den Fachhochschulen erfüllt sie eine wichtige Brückenfunktion sowohl für die Jugendlichen und Erwachsenen wie auch für die Unternehmen und die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft.
Im Rahmen der Initiative Berufsbildung 2030 wurde der Änderungsbedarf der Berufsmaturität ermittelt. Dabei wurde Optimierungspotenzial in verschiedenen Bereichen identifiziert. Im Hinblick auf die Studierfähigkeit werden in den Bereichen Mathematik, Sprachen und überfachliche Kompetenzen Verbesserungen angestrebt. Mit der neuen Verordnung und dem Rahmenlehrplan sollen zudem Richtlinien zum sogenannten «Blended Learning» erlassen werden. Der Unterricht soll nicht mehr nur aus Präsenzunterricht bestehen, sondern soll auf selbstorganisiertes oder individuelles Lernen aufgeteilt werden können. Eine weitere Änderung erfährt die schriftliche Abschlussprüfung. Neu sollen die schriftlichen Abschlussprüfungen innerhalb eines Kantons identisch sein und gleichzeitig durchgeführt werden. Der Solothurner Regierungsrat geht einen Schritt weiter und schlägt vor, auch die interkantonale Vorbereitung und Validierung in der Berufsmaturitätsverordnung zu verankern. Sie entspricht einer bewährten und langjährigen Praxis im Bildungsraum Nordwestschweiz (Kantone AG, BL, BS, SO).
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