Hintergrund: Zwischen 2010 und 2020 wurden an der Aare wasserbauliche Massnahmen ergriffen, zwischen Olten und Aarau. Im Fokus der Arbeiten im Niederamt standen mehr Hochwassersicherheit, mehr Erholung, mehr Natur. Ob sich die Projektziele im Bereich Natur erfüllt haben, lässt sich nur mit umfassenden, periodischen Kontrollen feststellen. Erhoben werden dabei beispielsweise die Entwicklung der Fliessgewässerprozesse und die Ansiedlung der einheimischen Fauna und Flora.
Erster Vorher-Nachher-Vergleich
Vor Beginn der Bauarbeiten in der Aare haben Umweltfachleute anhand ausgewählter Indikatoren den Ausgangszustand der Flusslandschaft erhoben. Primär sind die Struktur und Dynamik des Gewässers, d.h. die sogenannten abiotischen Indikatoren ermittelt und beurteilt worden: Geschiebehaushalt, Sohlenstruktur, Wassertiefe und Fliessgeschwindigkeit.
Untersucht wurden ebenfalls die Vielfalt der Lebensräume und Arten, d.h. die sogenannten biotischen Indikatoren: Fischbestand, Durchgängigkeit für Fische, Anzahl Libellenarten, dynamische Auen und Pionierflächen.
Dieselben Indikatoren sind nun etwa fünf Jahre nach der Realisierung der wasserbaulichen Massnahmen erneut überprüft und mit dem Ausgangszustand verglichen worden. Die Ergebnisse überzeugen: Das Geschiebe ist aktiver, die Struktur und Dynamik der Sohle und des Ufers ist vielfältiger. Die Fische und Fischarten sind zahlreicher und mehr Libellenarten beleben die Auenlebensräume. Die Entwicklungen gehen somit in die richtige Richtung, wenn auch nicht bei allen Merkmalen gleich schnell.
Die wichtigsten Resultate werden in einem Kurzbericht festgehalten. Die umfassenden Ergebnisse der Untersuchungen sind im Grundlagenbericht «Erfolgskontrolle Aare, Erhebung 1. Projektzustand» dokumentiert.
Um die weitere Entwicklung des Lebensraums Aare im Niederamt aufzuzeigen, wird in etwa fünf Jahren eine neue Erfolgskontrolle durchgeführt.
Weitere Informationen
Kurzbericht «Erfolgskontrolle Aare, Olten bis Aarau»
Grundlagenbericht «Erfolgskontrolle Aare, Erhebung 1. Projektzustand»