Der Regierungsrat intensiviert die Bemühungen, um schweren Gewalttaten im häuslichen Bereich entgegenwirken zu können. Ziel ist es, Risiken frühzeitig zu erkennen, Interventionen besser abzustimmen und schwere Gewaltdelikte wirksam zu verhindern. Der Regierungsrat hat das Departement des Innern (DDI) beauftragt, die Wirksamkeit der kantonalen Hilfs- und Interventionsmassnahmen zu überprüfen und Verbesserungspotential aufzuzeigen. Involviert sind die Polizei Kanton Solothurn, das Amt für Gesellschaft und Soziales (Beratungsstelle Opferhilfe), das Amt für Justizvollzug, die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden sowie Staatsanwaltschaft und Gerichte. Die Koordinationsstelle Häusliche Gewalt im DDI übernimmt die Gesamtleitung und stellt die Abstimmung zwischen allen Beteiligten sicher. Die Resultate werden dem Regierungsrat im zweiten Quartal 2026 unterbreitet. Aufgrund dieser Analyse wird der Regierungsrat allfällige Massnahmen beschliessen.
Anlaufstellen für Betroffene bekannt machen
Im Kanton Solothurn existieren diverse Schutzmassnahmen für Betroffene von häuslicher Gewalt. Hilfs- und Interventionsangebote sind nur so wirksam, wie sie bekannt sind. Der Kanton investiert daher in die Bekanntmachung seiner Angebote. Die mehrsprachige Sensibilisierungskampagne «Gibt Gewalt kein Zuhause» wird in den kommenden Wochen im gesamten Kanton sichtbar sein. Sie macht auf die wichtigsten Anlaufstellen für Betroffene von häuslicher Gewalt aufmerksam. Neben der Polizei ist vor allem die Beratungsstelle Opferhilfe ein zentraler Akteur. Mit der Beratungsstelle Gewalt existiert im Kanton Solothurn aber auch ein anonymes, kostenloses Angebot für Menschen, die lernen wollen, Konflikte gewaltfrei zu lösen.
Zur Kampagne gehört auch eine literarische Veranstaltung, die Regierungsrätin Susanne Schaffner mit einem Grusswort eröffnen wird. Die Veranstaltung findet am 26. November 2025 um 12 Uhr im Hotel Couronne in Solothurn statt. Die Autorin Luise Hill berichtet von ihrer langjährigen Ehe, die von psychischer und physischer Gewalt geprägt war.
Weitere Informationen
Unterstützungs- und Beratungsangebote im Kanton Solothurn:
- Beratungsstelle Opferhilfe, 062 311 86 66, opferhilfe.so.ch
- Frauenhaus Aargau Solothurn, 062 823 86 00, frauenhaus-ag-so.ch
- Beratungsstelle Gewalt, 032 627 29 92, beratunggewalt.so.ch
Wenden Sie sich im Notfall immer an die Polizei (117).