Einmal im Jahr – so will es die Tradition – treffen sich Vertreter des Bistums Basel mit dem Solothurner Regierungsrat zu einem informellen Gespräch mit anschliessendem Abendessen und gemütlichem Jass. Turnusgemäss fand der Bischofsjass gestern Abend im Rathaus in Solothurn statt. Nach zwölf teils sehr knappen Runden hatte die Bistumsdelegation die Nase vorn: Sie entschied sieben Partien für sich, der Regierungsrat deren lediglich fünf.
Lange hatte es nach einem Unentschieden ausgesehen, das letzte und entscheidende Spiel entschied das Bistum dank eines «Hunderter-
Wyses» von Bischof Felix Gmür für sich, was unter dem Strich dem Gesamtsieg gleichkam.
Der Bischofsjass hat eine lange Tradition und wird in Solothurn seit den 1960er-Jahren gepflegt. Der damalige SP-Regierungsrat Willi Ritschard hat die besondere Jassrunde zusammen mit Bischof Anton Hänggi und Staatsschreiber Alfred Rötheli ins Leben gerufen. Ritschard und Hänggi kannten sich vom gemeinsamen Dienst in der Schweizer Armee. Seither treffen sich der Regierungsrat und eine Delegation des Bistums einmal im Jahr zu einem Gedankenaustausch, der jeweils mit einem Jass abgeschlossen wird.