Im Kanton Solothurn gibt es 28 Apotheken, in denen sich die Bevölkerung von qualifizierten Fachpersonen beraten und Erstabklärungen durchführen lassen kann. Als niederschwellig zugängliche Institutionen stellen die Apotheken einen zentralen Baustein der Gesundheitsversorgung dar. Sie sind deswegen häufig die ersten Stellen, an die sich auch Betroffene von häuslicher Gewalt wenden. Allerdings weisen Erfahrungswerte darauf hin, dass Gewaltbetroffene kaum je von sich aus ansprechen, wie und durch wen sie verletzt wurden. Umso wichtiger ist es, dass die Mitarbeitenden in den Apotheken sich mit dem Thema häusliche Gewalt auskennen und adäquat auf schwierige Situationen reagieren können. Zudem müssen Fachpersonen wissen, an wen sie Betroffene weiter verweisen können.
Bei Verdacht auf häusliche Gewalt richtig reagieren
Für eine verstärkte Sensibilisierung der Apotheken bietet der Kanton Solothurn neu das eLearning «Partnerschaftsgewalt» an. Die Online-Weiterbildung richtet sich an Apothekerinnen und Apotheker sowie an Apothekenmitarbeitende, welche das eLearning eigenständig absolvieren können. Es soll diese Personen befähigen, bei Verdacht auf häusliche Gewalt richtig reagieren zu können. Im Rahmen seiner Massnahmen zur Prävention und Bekämpfung von häuslicher Gewalt beteiligt sich der Kanton Solothurn finanziell an dieser Offensive. Er übernimmt die Kurskosten von 110 Franken pro Person für alle Fachpersonen, die sich in den kommenden 12 Monaten für das eLearning anmelden.
Das eLearning wurde im Kanton Waadt entwickelt und durch die Koordinationsstelle Häusliche Gewalt im Department des Innern auf die Strukturen im Kanton Solothurn angepasst. Die Weiterbildung und Sensibilisierung von Fachpersonen im Umgang mit gewaltbetroffenen Personen ist ein Schwerpunkt der kantonalen Massnahmen zur Prävention und Bekämpfung von häuslicher Gewalt.
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Anmeldung zur Online-Weiterbildung für Apotheken