Medienmitteilung

Militärdienst: Obligatorischer Orientierungstag für Schweizerinnen

  • 24.06.2024

Junge Schweizerinnen sollen in Zukunft einen fundierten Einblick in die Militär- und Schutzdienstpflicht erhalten. So sollen ihnen die damit verbundenen Möglichkeiten und Chancen aufgezeigt werden. Im Sinne der Chancengleichheit befürwortet der Kanton Solothurn grundsätzlich den vom Bund vorgeschlagenen obligatorischen Orientierungstag für Schweizerinnen.

Der Militär- oder Schutzdienst bietet Frauen die gleichen Möglichkeiten und Chancen wie Männern. Jungen Schweizerinnen sind diese allerdings oft unbekannt. Männliche Schweizerbürger müssen im Alter von 18 Jahren einen Orientierungstag über die Wehrpflicht absolvieren. Bereits heute können junge Schweizerinnen freiwillig und unverbindlich ebenfalls teilnehmen. Die Hürde, sich hierfür anzumelden, scheint aus verschiedenen Gründen hoch zu sein. Im Kanton wird diese Möglichkeit aktuell von nur etwa sechs Prozent der 18-jährigen Schweizerinnen genutzt.

Eine aus Bund und Kantonen zusammengesetzte Arbeitsgruppe schlägt in ihrem Bericht die Einführung eines obligatorischen Orientierungstags für Schweizerinnen vor und gibt zehn Empfehlungen zu deren Ausgestaltung ab. Die Frauen sollen weiterhin freiwillig, aber besser informiert darüber entscheiden, ob sie in der Armee oder im Zivilschutz Dienst leisten wollen. Die heutigen Orientierungstage werden von 95 Prozent der Teilnehmenden positiv beurteilt. Auf diesem bestehenden, erfolgreichen Konzept soll aufgebaut werden.

Durch die vorgeschlagene Änderung muss die Bundesverfassung revidiert werden. Dies zieht aber keine grundlegende Anpassung des Dienstpflichtsystems nach sich und kann unabhängig davon erfolgen. Der Kanton Solothurn spricht sich für die Weiterverfolgung der Einführung eines obligatorischen Orientierungstags für Schweizerinnen aus.