Medienmitteilung

Neuer Exportmonitor bestätigt Rückgang der kantonalen Ausfuhren

  • 17.09.2025

Die kantonale Exportwirtschaft weist seit Anfang Jahr ein deutlich geringeres Volumen aus. Dies zeigt der neue «Exportmonitor», eine Koproduktion des Kantons Solothurn und der Solothurner Handelskammer. Die Publikation analysiert erstmals die Entwicklung von Januar bis Juli 2025. Zudem gibt sie eine Einschätzung zur regionalen Betroffenheit durch die jüngsten US-Zollerhöhungen.

Hintergrund: Der Kanton Solothurn weist eine hohe Dichte an Firmen auf, die ihre Produkte und Dienstleistungen ins Ausland exportieren. Letztes Jahr betrug das Exportvolumen insgesamt 5 Milliarden Franken. Deutschland ist der wichtigste Absatzmarkt, vor den USA und Italien. Seit Anfang 2025 hat sich die kantonale Exportwirtschaft merklich verlangsamt. Wie sich die US-Zollerhöhungen (39 Prozent) auswirken werden, ist noch unklar. Diese gelten seit dem 7. August 2025.

Detailliertere Angaben zum Exportgeschäft in die USA liefert nun erstmals der «Exportmonitor». Dieser ist aus der Zusammenarbeit der kantonalen Standortförderung, dem Statistikdienst im kantonalen Amt für Finanzen sowie der Solothurner Handelskammer (SOHK) entstanden. 

Das Wichtigste aus dem Exportmonitor (Januar bis Juli 2025):

Exporte im Minus

Von Januar bis Juli 2025 belaufen sich die Ausfuhren des Kantons auf rund 2,8 Milliarden Franken – ein Rückgang von 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

EU schwach, Nicht-EU stabil

Die Exporte in die EU-/EFTA-Länder nahmen um 16 Prozent ab. Die Nicht-EU-Märkte legten dagegen um 5 Prozent zu und sorgten für Stabilität.

Leitbranchen unter Druck

Besonders stark betroffen sind die Uhrenindustrie, die Stromerzeugung sowie die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie.

Medizinaltechnik als Ausnahme

Positive Impulse kamen von der Medizinaltechnik – der wichtigsten Solothurner Exportbranche.

Hohe Abhängigkeit von Europa

2024 gingen über 64 Prozent der Exporte in EU-/EFTA-Staaten. Damit ist der Kanton deutlich stärker auf Europa ausgerichtet als die Schweiz insgesamt (46 Prozent).

US-Markt bleibt wichtig – Auswirkungen der Zollerhöhungen

Rund 12 Prozent der Solothurner Exporte gingen 2024 in die USA, vor allem Medizinaltechnik, Uhren, Maschinen und Haushaltsgeräte. Die jüngsten US-Zollerhöhungen treffen den Kanton regional unterschiedlich: In der Region Grenchen hängen gemäss Schätzungen 7–10 Prozent der Arbeitsplätze direkt vom US-Markt ab. Betroffen sind jedoch nicht nur die grossen Industriezentren, sondern auch kleinere, ländlich geprägte Gemeinden.

Weitere Informationen
Die vollständige Publikation «Exportmonitor» ist verfügbar unter: statistik.so.ch