Jedes Jahr erkranken in der Schweiz 4'500 Personen neu an Darmkrebs. «Frühzeitig erkannt ist Darmkrebs meist heilbar und kann durch regelmässige Vorsorge sogar verhindert werden», sagt die Solothurner Kantonsärztin Bettina Keune-Dübi. Dank Screening-Untersuchungen werden Vorstufen oder Krebs im Anfangsstadium entdeckt, bevor sie Beschwerden auslösen. Der Kanton startet daher am 1. September 2025 ein Programm zur Darmkrebsvorsorge. Der Regierungsrat hat Ende 2022 die Krebsliga beider Basel (KLBB) beauftragt, ein solches Programm umzusetzen. Die KLBB verantwortet bereits in anderen Kantonen vergleichbare Programme. Im September 2023 hat der Kantonsrat dem Verpflichtungskredit von 4,825 Millionen Franken zugestimmt.
Zielgruppe von 50 bis 69 Jahren wird angeschrieben
Das Risiko einer Darmkrebserkrankung steigt ab dem 50. Lebensjahr. Das Screening-Programm richtet sich daher an die rund 80'000 Einwohnerinnen und Einwohner im Kanton Solothurn im Alter von 50 bis 69 Jahren (29 Prozent der gesamten Wohnbevölkerung). Alle Jahrgänge aus der Zielgruppe werden persönlich und gestaffelt während den nächsten fünf Jahren angeschrieben und zur freiwilligen Teilnahme eingeladen. Zusätzlich dürfen sich Personen aus der Zielgruppe ab dem 1. September 2025 jederzeit für die Teilnahme am Programm registrieren: entweder selbst über die Webseite screening-so.ch oder nach Beratung bei der Hausärztin bzw. dem Hausarzt, in teilnehmenden Apotheken oder in einer Magendarmpraxis.
Vereinfachter Zugang zur Vorsorge ermöglichen
«Ziel des Darmkrebs-Screening-Programms ist es, der Bevölkerung vereinfachten Zugang zur Vorsorge zu ermöglichen und dadurch viel Leid und belastende Behandlungen durch zu spätes Feststellen einer Darmkrebs-Diagnose zu verhindern», erklärt Viviane Hess, ärztliche Programmleiterin bei der Krebsliga beider Basel. Als Untersuchungsmethoden stehen der «Blut-im-Stuhl»-Test und die Darmspiegelung zur Verfügung. Die am Programm teilnehmenden Fachpersonen wie Hausärztinnen und Hausärzte, Magen-Darm-Spezialistinnen und -Spezialisten und Apotheken sowie Informationen zu den Screening-Methoden sind auf der Webseite screening-so.ch aufgeführt. Der Stuhltest, der online nach Hause bestellt werden kann, wird im Programm alle zwei Jahre wiederholt, die Darmspiegelung alle zehn Jahre. Sofern sich eine Person im Vorfeld für das Programm registriert hat, werden die Kosten für die Screening-Untersuchung Franchise-befreit von den Krankenkassen übernommen. Die Teilnehmenden des Programms bezahlen somit lediglich einen Selbstbehalt von zehn Prozent.
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