Feldhase

Schutzstatus CH: jagdbar, im Kanton Solothurn Oktober – Dezember, wobei von den Jagdrevieren freiwillig auf die Jagd verzichtet wird

Der Feldhase ist von Europa bis weit ins östliche Asien verbreitet. Zudem wurde er in Südamerika, Australien und Neuseeland eingeführt. In der Schweiz ist er hauptsächlich im Mittelland, im Jura, in den Voralpen und in den Alpentälern bis zu Höhen von 2000 m.ü.M. zu finden. Als Kulturfolger hat der Feldhase von der Entwaldung und der Einführung der Dreifelderwirtschaft profitiert und bevorzugt steppenartige Lebensräume und landwirtschaftlich geprägte Zonen.

Als Pflanzenfresser ernährt der Feldhase sich von einer breiten Palette krautiger Pflanzen und Blütenpflanzen, wie auch Knospen von Sträuchern und der Rinde junger Gehölze. Um die schwer verdaulichen Pflanzenteile besser aufzuschliessen, verzehrt er seinen erstmals ausgeschiedenen Kot ein zweites Mal. Dies wird Caecotrophie genannt. Auch Gemüseanbauten und Obstplantagen sind beliebt, wo durch Feldhasen ein beträchtlicher Schaden entstehen kann. Die Feldhasen sind nicht territorial und können je nach Ressourcen auch in Gruppen unterwegs sein.

Die Feldhasenpopulation ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen, was weitgehend auf die Intensivierung der Landwirtschaft zurückzuführen ist. Weitere Gründe sind die Fragmentierung des Lebensraumes durch das dichte Strassennetz, die kühlen und feuchten Witterungsbedingungen, diverse Krankheiten und der Räuberdruck.

Schweizer Feldhasen Monitoring

Es werden in der Schweiz jährlich Zählungen in ausgewählten Gebieten durchgeführt, um die Feldhasenbestände über einen langen Zeitraum zu überwachen. Der Kanton Solothurn beherbergt drei solche nationalen Zählgebiete: Selzacher Witi, Grenchener Witi und Kestenholz. Die Resultate der Zählung liefern einen Eindruck über den Bestand und die Entwicklung der Feldhasenpopulation im jeweiligen Gebiet.

Graf R. F. & Fischer C. (Hrsg.) 2021: Atlas der Säugetiere. Schweiz und Liechtenstein.

Schweizerische Gesellschaft für Wildtierbiologie SGW, Haupt Verlag, Bern.