August 2022

Jodtabletten: Anpassung der Verteilgebiete findet Zuspruch

  • 23.08.2022

Sämtliche Gemeinden, die weniger als 50 Kilometer von einem Kernkraftwerk entfernt sind, werden durch den Bund mit Jodtabletten versorgt. Nach Stilllegung des KKW Mühlebergs müssen nun die Verteilgebiete angepasst werden. Im Grundsatz begrüsst der Regierungsrat die Änderungen.

Hintergrund: Jodtabletten dienen der Vorbeugung von Schilddrüsenerkrankungen, welche durch die Aufnahme von radioaktivem Jod bei einem schweren Unfall in einem Kernkraftwerk ausgelöst werden können. Alle Haushalte und Betriebe, die innerhalb eines Radius von 50 Kilometern um ein Kernkraftwerk liegen, werden direkt vom Bund mit Jodtabletten versorgt. Alle Gebiete ausserhalb dieses 50-Kilometer-Radius müssen von den Kantonen im Ereignisfall versorgt werden.

Mit der Stilllegung des Kernkraftwerkes Mühleberg muss die Verordnung über die Versorgung der Bevölkerung mit Jodtabletten revidiert resp. die Liste der betroffenen Gemeinden angepasst werden. Demnach wären die Gemeinden Biezwil und Schnottwil die einzigen im Kanton Solothurn, welche durch den Kanton mit Jodtabletten versorgt werden müssten. Denn sie liegen in knapp über 50 Kilometern Distanz vom Kernkraftwerk Gösgen. Der Regierungsrat erachtet den Aufwand für den Aufbau einer eigenen Versorgungsinfrastruktur als übertrieben und regt in seiner Vernehmlassungsantwort an den Bundesrat an, auch die beiden erwähnten Gemeinden weiterhin direkt durch den Bund mit Jodtabletten zu versorgen.