Kanton Solothurn

Kinder haben einen instinktiven Bewegungsdrang. Wo eine Gelegenheit vorhanden ist, rennen, hüpfen oder klettern sie und erproben ihre körperliche Geschicklichkeit. Doch scheint heute die Motivation, sich zu bewegen, immer mehr abzunehmen. Die Gründe sind vielfältig: zunehmend konkurrenzierende Freizeitaktivitäten (z.B. Smartphone, Videospiele), fehlende Spiel- und Bewegungsräume, aber auch die geringe Wertschätzung des Spiels im Freien durch Eltern und andere Erwachsene. Die Folgen des zunehmenden Bewegungsmangels reichen über mangelnde körperliche Fitness, Haltungsschäden, Übergewicht bis zu geringerer geistiger Leistungsfähigkeit.

Mit «so.fit» werden Schulen fit gemacht

Schon vor zehn Jahren haben das Volksschulamt VSA und die kantonale Sportfachstelle die Zeichen der Zeit erkannt: Mit «so.fit» wurde ein attraktives Bewegungs- und Sportangebot ins Leben gerufen, damit Schulen ihre Schülerinnen und Schüler zu Bewegung und Sport motivieren können. Die Kindergärten und Schulen der ersten bis und mit neunten Klasse des Kantons Solothurn sind dazu eingeladen, von diesem attraktiven Angebot zu profitieren. Was heisst das konkret: Die Schule bietet ein vielseitiges Sport- und Bewegungsangebot an, zum Beispiel in Form von freiwilligem Schulsport, von Sportwochen und mehr Bewegung im Schulzimmer. Die Lehrpersonen bieten ihrerseits einen qualitativ hochstehenden Sport- und Bewegungsunterricht an. Die Schülerinnen und Schüler sind dank der Bewegung körperlich fit – aber auch geistig:  Bewegte Kinder und Jugendliche können sich besser konzentrieren und werden leistungsfähiger – gerade bei der heutigen schulischen Belastung ein willkommener Effekt.

Sonderfall Stadtschulen Solothurn

Passend zum Zehn-Jahre-Jubiläum springen die Stadtschulen Solothurn auf den Zug auf und werden auf einen Schlag zur grössten «so.fit»-Schule des Kantons. Das Besondere an diesem Neuzugang: Alle Schulstufen vom Kindergarten bis zur Oberstufe sind bei der Zertifizierung dabei. Am 10. August werden 170 Lehrpersonen von Kindersportexperten der Sportfachstelle Solothurn in der Stadt Solothurn ausgebildet. Ein Tag voller Sport, Spiel und Spass soll die Vorfreude für den bewussteren Umgang mit Bewegung und Sport in der Schule wecken.

Unterstützung durch Vereine erwünscht

Damit eine Schule das Label erhalten kann, sind gewisse Rahmenbedingungen einzuhalten. Im eintägigen kostenlosen Pflichtkurs lernen die Lehrpersonen, wie sie die geforderten Inhalte (Qualität im Bewegungs- und Sportunterricht sowie das Programm «Bewegte Schule», das mehr Bewegung in den Schulalltag bringt) in der Praxis umsetzen können. Dann muss die Schule mindestens drei unter J+S laufende Kurse im «Freiwilligen Schulsport» anbieten. Hier sind die Schulen oft auch auf die Zusammenarbeit mit und Unterstützung durch ortsansässige Vereine angewiesen. Schliesslich müssen alle Schülerinnen und Schüler in den Genuss einer Bewegungswoche (z.B. Schneesportlager/Projektwoche) kommen. Da diese Bedingung insbesondere bei jüngeren Kindern nicht mit einem Lager abgedeckt werden kann, werden Bewegungstage, Waldausflüge und andere sportliche Anlässe zu einer Woche zusammengerechnet.

Erfüllt eine Schule diese Bedingungen, erhält sie das Label «so.fit» und damit verbunden diverse Lehrmittel, Materialien für den Unterricht, einen fixen Geldbetrag und einmal im Jahr den «so.fit-Anhänger» mit Bewegungsmaterial kostenlos auf den Pausenplatz.

«so.fit»-zertifizierte Schulen im Kanton Solothurn

Seit Lancierung des Angebots sind viele Schulen zertifiziert worden, wobei insbesondere in den Jahren 2015 und 2016 ein Boom spürbar war. Aufgrund von Corona geriet die Neuzertifizierung ins Hintertreff, mit den Stadtschulen Solothurn gewinnt das Programm nun aber wieder an Fahrt.