Hintergrund: Die heutige Wasserwirtschaftsplanung in den verschiedenen Einzugsgebieten und Regionen des Kantons Solothurn muss neu überdacht werden. Grund ist die Zunahme von längeren Trockenperioden in den Sommermonaten. Sowohl im bebauten Gebiet wie auch ausserhalb der Siedlungen wird Wasser gegenüber früher weniger gut zurückgehalten. Grund dafür ist die fortschreitende Versiegelung im Siedlungsgebiet. Ausserhalb der Siedlungsgebiete wird der rasche Wasserabfluss durch die Begradigung der Gewässer sowie den Bau von Drainagen verursacht.
Über Jahre ging es vor allem darum, überflüssiges Wasser möglichst rasch abzuleiten. Mit dem Projekt WATER soll Wasser vermehrt zurückgehalten werden, damit die Böden weniger rasch austrocknen, Gewässer länger Wasser führen, Wasserfassungen nachhaltiger gespiesen werden und in den Siedlungen ein angenehmes Mikroklima herrscht.
Im Jahr 2022 wurde im Kantonsrat ein Auftrag von Michael Ochsenbein (Die Mitte) erheblich erklärt. Dieser forderte, dass ein grosser Wurf in der Rückhaltung von Wasser umzusetzen sei. Die Umwelt-, Bau- und Wirtschaftskommission (UMBAWIKO) unterstützt die daraus resultierende Vorlage des Regierungsrates, mit der für sechs Gebiete mit erhöhten Trockenheitsrisiken regionale Entwässerungspläne erarbeitet wurden. Die UMBAWIKO genehmigt für die Umsetzung des Projekts WATER einstimmig einen Verpflichtungskredit in der Höhe von 4,38 Millionen Franken.
Im Rahmen des Projektes WATER werden alle betroffenen Akteure, wie die Einwohnergemeinden, Trägerschaften der Siedlungswasserwirtschaft (Wasserversorgung und Siedlungsentwässerung), sowie die Landwirtschaft, die Umweltorganisationen sowie die betroffenen kantonalen Amtsstellen (Umwelt, Raumplanung, Landwirtschaft, Wald, Jagd und Fischerei) miteinbezogen.
Ansprüche und Ziele des Projekts WATER sind:
- Bewässerungszwecke in der Landwirtschaft
- Stabilisierung der Grundwasserspiegel zur Sicherung der Trinkwasserversorgung
- Dämpfung von Hochwasserspitzen und Oberflächenabflüssen bei Starkniederschlägen
- Kühlung von Siedlungsgebieten in Hitzeperioden (Förderung der Evaporation)
- Aufwertung von Lebensräumen und Schaffung von attraktiven Erholungsgebieten durch renaturierte Gewässer.