Juli 2023

Walddauerbeobachtung: Mehrere Einsätze per Helikopter

  • 24.07.2023

Alle vier Jahre findet im Rahmen der interkantonalen Walddauerbeobachtung eine Gipfeltriebernte aus der Luft statt, um Daten für den Gesundheitszustand der Bäume zu erheben. Im Kanton Solothurn ist der Helikoptereinsatz für die Ernte der Äste zwischen 25. und 28. Juli geplant. Angeflogen werden zwölf Gemeinden.

Hintergrund: Die interkantonale Walddauerbeobachtung ist ein Programm, das von elf Kantonen gemeinsam mit dem Bund seit mehr als 40 Jahren betrieben wird. Der Kanton Solothurn ist ebenfalls daran beteiligt. Alle vier Jahre werden auf den schweizweit fast 200 Beobachtungsflächen des Programms die Gipfeltriebe geerntet. Die eingesammelten Äste werden anschliessend umfassend vermessen und intensiv untersucht. Die Resultate geben unter anderem Auskunft über das Wachstum sowie den Grad und den Zustand der Belaubung. Sie leisten damit einen Beitrag an die Beurteilung der Waldgesundheit und deren Entwicklung.

Die 18 Beobachtungsflächen im Kanton Solothurn werden voraussichtlich vom 25. bis 28. Juli 2023 angeflogen. Änderungen des Flugplans aufgrund des Wetters sind möglich. Die Ernte dauert pro Fläche etwa 20 Minuten. Zusammen mit dem An- und Abflug und der notwendigen Zwischenlandung für das Umladen der geernteten Äste dauert der Helikoptereinsatz rund eine halbe Stunde. In dieser Zeit ist in der Umgebung der Flächen mit entsprechendem Fluglärm zu rechnen.

Die Helikoptereinsätze in den Solothurner Standortsgemeinden der Walddauerbeobachtung sind wie folgt geplant:

 

25. Juli:          Bucheggberg und Aeschi

26. Juli:          Selzach, Grenchen, Metzerlen, Rodersdorf, Breitenbach, Büsserach

27. Juli:          Gempen, Himmelried

28. Juli:          Hauenstein, Härkingen

 

Das Waldbaum-Monitoring

Seit 42 Jahren erforscht das Institut für Angewandte Pflanzenbiologie (IAP) aus Witterswil im Auftrag mehrerer Kantone und des Bundes den Zustand und die Entwicklung der Waldbäume und liefert wichtige Ergebnisse für die Praxis. Bei der Gipfeltriebernte, die alle vier Jahre stattfindet, werden aus dem obersten Kronenbereich pro Baum sechs Äste geerntet.

Die Proben dienen dazu, das Wachstum der Triebe zu messen, den Fruchtbehang zu bestimmen, Laubproben für Nährstoffanalysen zu nehmen und allfällige Krankheiten und Parasiten festzustellen. Bei früheren Gipfeltriebernten konnte so beispielweise festgestellt werden, dass die Sterblichkeit der Buchen und Fichten zunimmt, wenn die Versorgung mit Nährstoffen wie Phosphor und Kalium unausgeglichen oder ungenügend ist.