Kanton Solothurn

Seit 2008 sorgt «Les Passions de l’Âme», Berns Orchester für Alte Musik, unter der künstlerischen Leitung der Geigerin Meret Lüthi für frisches Hinhören. Mit unverkennbarem «feu sacré» und grosser Risikobereitschaft transportiert das internationale Orchester historische Schätze in die Gegenwart und präsentiert dem Publikum ihre authentische Strahlkraft der Entstehungsjahre.
Auf Schloss Waldegg spielt das Ensemble in einem ersten Teil die 7. Symphonie Beethovens in A-Dur in einer Kammermusik-Fassung aus Beethovens Zeit. Die Erstausgabe der Quintett-Version ist voller farbiger Klangeffekte und bedient sich verschiedener Techniken, die für Streichinstrumente typisch sind.
Während die Kammermusik-Bearbeitung von Beethovens op. 92 darauf abzielte, das Werk im Markt der Amateurmusiker zugänglich zu machen, erzählt Mozarts Instrumentierung im Klarinettenquintett eine ganz andere Geschichte – die Geschichte der ausserordentlichen Fähigkeiten eines hochtalentierten Musikers.
Zu Mozarts Zeit war die Klarinette ein relativ neues Instrument. Der Komponist war ihr zwar schon früh, in Paris, Mannheim und London begegnet, aber erst als der Klarinettenvirtuose Anton Stadler in Wien eintraf, fühlte er sich angeregt, sich mit dem Instrument näher zu beschäftigen. Das Quintett ist nicht nur von Stadlers Spiel inspiriert, sondern auch von den aufregenden Möglichkeiten eines brandneuen Instruments, das eigens für Stadler entwickelt worden war: der so genannten «Bassettklarinette».
Am Konzert auf Schloss Waldegg ist als Klarinettist Robert Pickup, Soloklarinettist bei der Philharmonia Zürich und dem Orchestra La Scintilla, zu hören.
Zwischen den beiden Werken erklärt der Berner Blasinstrumentenbauer Andreas Schöni im Gespräch mit Robert Pickup und Meret Lüthi den speziellen Klarinettentypus aus Mozarts Zeit.