Die Solothurner Einwohnergemeinden schliessen ihre Jahresrechnungen 2023 weiter mehrheitlich positiv ab. 74 von 107 Einwohnergemeinden weisen im Gesamtergebnis positive Abschlüsse aus. Allerdings sind diese Jahresergebnisse auch dieses Jahr durch den Sondereffekt der Auflösung der Neubewertungsreserve beeinflusst: Ohne diesen Effekt hätten nur 61 der Einwohnergemeinden ein positives Ergebnis und 46 Gemeinden hätten ein operatives Defizit zu verzeichnen. Die Anzahl Einwohnergemeinden, welche positive Rechnungsabschlüsse ausweisen, ist also sowohl operativ wie auch im Gesamtergebnis gesunken. Dies, obwohl die Steuererträge sowohl von Privatpersonen wie auch von Firmen, um gesamthaft 45 Millionen Franken auf über 960 Millionen Franken angestiegen sind.
Weiter haben die Nettoinvestitionen gegenüber dem Vorjahr um beachtliche 27 Millionen Franken zugenommen und belaufen sich im Berichtsjahr nun auf 171 Millionen Franken. Pro Einwohner und Einwohnerin betragen sie im Durchschnitt 593 Franken (Vorjahr 503 Franken), also 90 Franken mehr als im letzten Jahr. Die Selbstfinanzierung ist rückläufig und liegt mit 114 Millionen Franken unter dem Vorjahreswert von 148 Millionen Franken. Als Folge der höheren Nettoinvestitionen und gleichzeitig tieferer Selbstfinanzierung fällt der Selbstfinanzierungsgrad - erstmals seit acht Jahren - unter die 100 Prozent Marke auf 67 Prozent. Es kommt zu einer Neuverschuldung der Einwohnergemeinden im Umfang von über 58 Millionen Franken. Diese finanzielle Bewegung spiegelt sich entsprechend in den Finanzkennzahlen: So sinkt unter anderem das durchschnittliche Nettovermögen pro Einwohner und Einwohnerin im Jahr 2023 auf 242 Franken (Vorjahr 450 Franken).
Das freie Eigenkapital (Bilanzüberschuss) beläuft sich dagegen auf hohen 726 Millionen Franken per Ende 2023 (2022: 694 Millionen Franken, 2021: 649 Millionen Franken). Der Eigenkapitalanteil insgesamt, also das Kapital inkl. den Eigenkapitalien aus Spezialfinanzierungen, liegt bei einer Bilanzsumme von 2,6 Milliarden Franken bei 54 Prozent und damit faktisch auf dem Vorjahreswert von 55 Prozent.
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