Bei den Hochwasserereignissen von 2005 und 2007 trat die Emme über die Ufer und richtete erhebliche Schäden im Siedlungs- und Landschaftsraum an. In der Folge ergriff der Kanton Solothurn umfangreiche bauliche Massnahmen an der Emme. Den Abschluss im Jahr 2020 bildeten die wasserbaulichen Massnahmen zwischen dem Wehr Biberist und der Aaremündung mit Fertigstellung. Diese Eingriffe verfolgten das Ziel, den Hochwasserschutz zu verbessern, der Natur mehr Raum zu geben und den Erholungswert der Flusslandschaft zu steigern.
Bereits vor Beginn der Bauarbeiten erhoben Umweltfachleute anhand ausgewählter Indikatoren den Ausgangszustand der Flusslandschaft: Im Fokus standen die Struktur und die Dynamik des Gewässers. Es wurden Überflutungsdynamik, Geschiebehaushalt, Uferlinien und -struktur unter die Lupe genommen. Ebenfalls untersucht wurden die Vielfalt der Lebensräume und Arten – und dies anhand des Mosaiks auentypischer Pflanzenarten, der Laichhabitate sowie des Bestandes von Fischen und Amphibien.
Die Entwicklungen gehen in die richtige Richtung
Dieselben Indikatoren sind nun fünf Jahre nach Bauabschluss im Rahmen einer ersten Erfolgskontrolle erneut überprüft und mit dem Ausgangszustand verglichen worden. Die Ergebnisse sind erfreulich: Wassertiefe und Fliessgeschwindigkeit haben durch das Projekt an Variabilität gewonnen. Die längere Uferlinie in allen Abschnitten deutet auf ein vielfältiger strukturiertes Gewässer hin. Im Vergleich zum Ausgangszustand hat der Bestand verschiedener auentypischer Pflanzen zugenommen. Die Bachforelle findet nun ausgedehnte Flächen, die als Laichhabitat geeignet sind. Weiter konnten zwei neue Fischarten (Schneider, Gründling) vor Ort nachgewiesen werden, während andere Zielarten wie Äsche, Bachneunauge und Nase noch fehlen. Die Entwicklungen gehen in die richtige Richtung, wenn auch nicht in allen Bereichen gleich schnell.
Die wichtigsten Resultate werden in einem zusammenfassenden Kurzbericht festgehalten. Die umfassenden Ergebnisse der Untersuchungen sind im ausführlichen Bericht «Erfolgskontrolle, Erhebung erster Projektzustand» dokumentiert.
Um die weitere Entwicklung des Lebensraums Emme zu verfolgen, wird in rund fünf Jahren nochmals eine Erfolgskontrolle durchgeführt.
Weitere Informationen
Der Bericht zur Erfolgskontrolle sowie der zusammenfassende Kurzbericht stehen zum Download zur Verfügung: Hochwasserschutz Emme - Amt für Umwelt - Kanton Solothurn