Die medizinische Grundversorgung im Kanton Solothurn ist angespannt. Es gibt zu wenig Ärztinnen und Ärzte, gleichzeitig steigt die Nachfrage nach medizinischen Leistungen. Für eine qualitativ gute und bedarfsgerechte medizinische Versorgung ist es unerlässlich, an verschiedenen Standorten niederschwellig verfügbare Notfallstationen zu betreiben und neue Ärztinnen und Ärzte aus- und weiterzubilden. Die Solothurner Spitäler AG (soH) erbringt heute im Auftrag des Kantons zentrale Leistungen in diesen Bereichen. Sie betreibt in den Spitälern in Solothurn, Olten und Dornach rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr eine Notfallstation und bildet Assistenzärztinnen und -ärzte weiter. Diese Leistungen werden jedoch nicht oder nur teilweise über die obligatorische Krankenpflegeversicherung abgegolten und tragen deshalb zum Defizit der soH bei.
Sowohl aus Sicht des Kantons als Eigentümer der soH als auch aus Versorgungssicht ist es zentral, dass diese Leistungen auch in Zukunft erbracht werden können. Dazu sollen sie kostendeckend entschädigt werden. Neu soll der Kanton den Betrieb der Notfallstationen während der Nacht finanziell unterstützen. Zudem soll die Weiterbildung von Assistenzärztinnen und -ärzten im Kanton Solothurn mit zusätzlichen Beiträgen gefördert werden. Schliesslich soll die angewandte Forschung unterstützt werden, da sie für die Zertifizierung als attraktive Weiterbildungsstätte erforderlich ist. Der Regierungsrat hat beim Kantonsrat einen entsprechenden Zusatzkredit für die Jahre 2025 und 2026 im Umfang von jährlich knapp 8 Millionen Franken beantragt. Rund zwei Drittel dieser Mittel werden für den Betrieb der Notfallstationen zu Randzeiten eingesetzt.