Medienmitteilung

Thomas Trachsel erhält den Kunstpreis 2024

  • 25.09.2024

Der Regierungsrat hat dem Oltner Komponisten Thomas Trachsel den Kunstpreis des Kantons Solothurn 2024 zugesprochen. Ausserdem hat er acht Fachpreise sowie zwei Anerkennungspreise vergeben.

Der Oltner Thomas Trachsel wird für seine vielfältigen und herausragenden Leistungen als Komponist mit dem Kunstpreis 2024 des Kantons Solothurn ausgezeichnet. Der 52-jährige Trachsel zähle zu den international renommiertesten Komponisten für Blasmusik, so der Regierungsrat in der Begründung für die Auszeichnung. Seit 20 Jahren leitet Trachsel zudem verschiedene Blasorchester, unterrichtet Musik am Progymnasium der Kreisschule Gäu und betreibt einen eigenen Musikverlag. Als Präsident der Musikkommission des Schweizer Blasmusikverbandes setzt sich Thomas Trachsel seit 2021 für die Jugendförderung ein.

Folgende Künstlerinnen und Künstler erhalten Fachpreise

  • Fritz Breiter, Kunstmaler und Zeichner (Preis für Bildende Kunst)
  • Andreas Kamber, Hornist (Preis für Musik)
  • Senyo Mensah alias Pronto, Rapper und Musiker (Preis für Musik)
  • Tobi Müller, Kulturjournalist und Autor (Preis für Literatur)
  • Dr. Martin Oeggerli, Fotograf (Preis für Fotografie)
  • Dimitri Stapfer, Theaterschaffender (Preis für Theater)
  • Verein Freunde der Matzendorfer Keramik (Preis für Kulturpflege)
  • Nicole Vögele, Filmschaffende (Preis für Film)

Anerkennungspreise

Der Regierungsrat ehrt zwei Personen mit je einem Anerkennungspreis: Dr. Lukas Schenker, Historiker, Archivar und Bibliothekar, sowie Martin Eduard Fischer, Historiker und Alt-Stadtarchivar für ihr langjähriges Wirken zugunsten der Geschichte des Kantons.

Der Solothurner Regierungsrat vergibt den Kunstpreis und die Fachpreise auf Antrag des Kantonalen Kuratoriums für Kulturförderung, die Vergabe der Anerkennungspreise erfolgt auf Antrag der Staatskanzlei. Der Kunstpreis ist mit 20‘000 Franken dotiert, die Fachpreise sowie die Anerkennungspreise mit je 10‘000 Franken. Die offizielle Übergabefeier findet am Montag, 11. November 2024, im Stadttheater Olten (18.30 Uhr) statt.

Weitere Informationen

Bilder der Preisträgerinnen und Preisträger
https://so.ch/staatskanzlei/medien/spezialseiten/kunst-fach-und-anerkennungspreise-2024/

Kunstpreis 2024

Thomas Trachsel, Komponist

geboren am 16. März 1972 in Olten

Bürger von Kandergrund

wohnhaft in Kappel SO

2015 Preis für Musik

Thomas Trachsel, geboren 1972 in Olten, zählt zu den international renommiertesten Komponisten für Blasmusik. Nach dem Studium in Blasmusikdirektion an der Musikhochschule Bern, das er 2001 mit Auszeichnung abschloss, hat sich Thomas Trachsel als Komponist sinfonischer Werke für Blasmusik auf der ganzen Welt einen Namen gemacht. Seit 20 Jahren leitet er verschiedene Blasorchester, unterrichtet Musik am Progymnasium der Kreisschule Gäu und betreibt zusammen mit Carlo Balmelli einen eigenen Musikverlag. Zudem setzt sich Thomas Trachsel seit 2021 als Präsident der Musikkommission des Schweizer Blasmusikverbandes für die Jugendförderung ein.

Der Kanton Solothurn zeichnet Thomas Trachsel für seine vielfältigen und herausragenden Leistungen als Komponist mit dem Kunstpreis 2024 aus.

Preis für Bildende Kunst

Fritz Breiter, Kunstmaler und Zeichner

geboren am 15. November 1939 in Innsbruck/Österreich

Bürger von Langendorf

wohnhaft in Langendorf

1979 Werkjahrbeitrag

Fritz Breiter, geboren 1939 in Innsbruck, darf als «Urgestein» der Solothurner Kunstszene bezeichnet werden. Seit Jahrzehnten in Langendorf wohnhaft, hat er bereits seit den 1970er-Jahren im Berufsverband visarte – damals noch GSMBA – und dem Künstlerhaus S11 in Solothurn im Vorstand mitgearbeitet. Als Kunstschaffender ist er in vielen Arbeitsgebieten zu Hause und bietet in diesen Genres immer wieder überraschende neue Arbeiten, mit denen er regelmässig in den kantonalen Jahresausstellungen präsent ist. Seine Spezialität sind ausrangierte, in Vergessenheit geratene Alltagsgegenstände, die er mit Sinn für Humor neu anordnet und in Kunst transformiert.

 

Als Anerkennung für seine ungebrochene Originalität und Modernität in seiner künstlerischen Arbeit erhält Fritz Breiter den Preis für Bildende Kunst 2024 des Kantons Solothurn.

Preis für Musik

Andreas Kamber, Hornist

geboren am 10. Februar 1975 in Solothurn

Bürger von Balsthal

wohnhaft in Solothurn

2001 Werkjahrbeitrag

Andreas Kamber, 1975 geboren und in Balsthal aufgewachsen, ist heute ein gefragter Hornist in Sinfonieorchestern wie jenen von Biel, Bern und Konstanz oder bei den Wiener Symphonikern. Als Solohornist ist er im Berner Kammerorchester und im Orchester Camerata Cantabile tätig. Er unterrichtet leidenschaftlich gerne und juriert bei allen wichtigen Jugendmusikwettbewerben der Schweiz. Andreas Kamber unterrichtete Fachdidaktik an der Musikhochschule Luzern und ist seit 2006 Dozent für Fachdidaktik und Naturhorn an der Musikhochschule Lugano. 2019 hat Andreas Kamber die Solothurner Horntage – eines der grössten Horn-Festivals Europas – initiiert.

Für sein unermüdliches Schaffen erhält Andreas Kamber den Preis für Musik 2024 des Kantons Solothurn.

Preis für Musik

Senyo Mensah alias Pronto, Rapper, Musiker

geboren am 13. Oktober 1993 in Solothurn

Bürger von Willisau

wohnhaft in Solothurn

Pronto, bürgerlich: Senyo Mensah, ist ein herausragender Vertreter der Schweizer Trap-Szene, der die schweizerdeutsche Sprache auf die globale Bühne gebracht hat. Geboren 1993 in Solothurn, erreichen seine Tracks wie «Priceless» über 22 Millionen Streams auf Spotify, Singles wie «Clean» und «Side Walk» Platin-Status. Pronto verbindet Schweizerdeutsch mit englischem Slang, was seine Musik besonders macht. Mit seinem selbstproduzierten Album «LUNO V» hat er bewiesen, dass er nicht nur lokal, sondern auch international eine prägende Figur ist: 2023 erhielt Pronto den Spezialpreis Musik des Bundesamtes für Kultur.

Mit dem Preis für Musik 2024 würdigt der Kanton Solothurn das Talent von Pronto, Schweizerdeutsch und insbesondere die Solothurner Mundart als musikalische Weltsprache zu etablieren.

Preis für Literatur

Tobi Müller, Kulturjournalist und Autor

geboren am 29. April 1970 in Olten

Bürger von Balsthal

wohnhaft in Berlin

Der Autor und Kulturjournalist Tobi Müller schreibt über Pop, Theater und Digitalität. Er tut dies pointiert, kritisch und mit einem Blick für das, was Massen bewegt, und daher stets auch politisch ist. 1970 in Olten geboren und in Trimbach aufgewachsen, studierte er in Zürich und Berlin Sprachen und war für verschiedene Medien tätig. Zudem verfasste Tobi Müller Theaterstücke und Filmdrehbücher. 2015 wurde sein Film «A1 – Ein Streifen Schweizer Strasse» mit dem Zürcher Fernsehpreis ausgezeichnet. Sein 2021 erschienenes Buch «Play Pause Repeat – Was Pop und seine Geräte über uns erzählen» ist eine Kulturgeschichte darüber, wie technologische Entwicklungen die Popmusik beeinflusst haben.

Der Kanton Solothurn zeichnet Tobi Müller für seine Arbeit mit dem Preis für Literatur 2024 aus.

Preis für Fotografie

Dr. Martin Oeggerli, Fotograf

geboren am 7. März 1974 in Riedholz

Bürger von Solothurn

wohnhaft in Basel

Der Wissenschaftsfotograf Martin Oeggerli, 1974 in Riedholz geboren, studierte von 1994 bis 2000 Biologie an der Universität Basel und spezialisierte sich auf Raster-Elektronen-Mikroskopie. Daraus entstand eine fotografische Arbeit, die äusserst komplex und zeitaufwändig ist: Ein einzelnes, unter dem Rastermikroskop aufgenommenes Foto ist ein abstraktes, nichtssagendes Rohbild, aus dem erst durch die Weitergestaltung mit Licht, Schatten und Farben ein fantastisches Bild eines unbekannten Mikrokosmos wird. Für seine spektakulären fotografischen Darstellungen in Publikationen aus Wissenschaft und Forschung wurde Martin Oeggerli international mehrfach ausgezeichnet.

Für seine ausserordentliche, in der Öffentlichkeit aber noch wenig bekannte Arbeit erhält Martin Oeggerli den Preis für Fotografie 2024 des Kantons Solothurn.

Preis für Theater

Dimitri Stapfer, Theaterschaffender

geboren am 10. Juni 1988 in Olten

Bürger von Horgen

wohnhaft in Zürich

2013 Förderpreis Theater

Dimitri Stapfer, 1988 in Olten geboren, hat sich als Schweizer Grösse auf Bildschirm, Bühne und Leinwand etabliert. Für sein Schaffen wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet. Die Arbeiten des Film- und Theaterschaffenden sind äusserst vielfältig. Sie reichen von Produktionen fürs Fernsehen, über Independent- und Kunstfilme, Theater und Performances bis hin zu Hörspielen. Dimitri Stapfers Regiedebüt erfolgte 2021 mit «Das Maddock Manifest» und wurde an den Solothurner Filmtagen gezeigt. Zuletzt war er in der SRF-Serie «Mindblow», der TOBS-Produktion «Cyrano» und dem Kinofilm «Early Birds» zu sehen.

Für seine vielfältige und sehr überzeugende Leistung, seine ausserordentliche Präsenz und Authentizität zeichnet der Kanton Solothurn Dimitri Stapfer mit dem Preis für Theater 2024 aus.

Preis für Kulturpflege

Verein Freunde der Matzendorfer Keramik

Gegründet 1988 in Matzendorf

Präsident: Roland Müller

Der Verein Freunde der Matzendorfer Keramik besteht seit 1988 und hat sich im Laufe der Jahre als innovativer und dynamischer Kulturveranstalter etabliert. Er organisiert Ausstellungen im eigenen, 2006 bezogenen Museum, nimmt am Kulturtag Thal teil und bietet Interessierten Sonderführungen. Der Verein steht darüber hinaus im Austausch mit den Keramikmuseen in Bonfol, Basel und Genf und schenkt seit dem Jahr 2000 der wissenschaftlichen Aufbereitung der eigenen Sammlung grosse Beachtung. 2022 wurde die Publikation «100 typische Matzendorfer Keramiken 1798–1845» herausgegeben, die als Standardwerk über die Solothurner Keramik gilt.

Für seine Verdienste zur Bewahrung des Kulturerbes der Solothurner Keramik erhält der Verein Freunde der Matzendorfer Keramik den Preis für Kulturpflege 2024 des Kantons Solothurn.

Preis für Film

Nicole Vögele, Filmschaffende

geboren am 4. August 1983 in Olten

Bürgerin von Leibstadt

wohnhaft in Zürich

Die Filmemacherin Nicole Vögele, geboren 1983 in Olten und aufgewachsen in Schönenwerd und Gretzenbach, ist eine leidenschaftliche Film- und Fernsehregisseurin. An der Berlinale 2014 zeigte sie mit «Nebel» ihren ersten Essayfilm, am Filmfestival Locarno 2018 ihren ersten Langfilm «Closing Time», der den Sonderpreis der Jury erhielt. Vor zwei Jahren erhielt Nicole Vögele für die Recherche über illegale Pushback-Aktionen an der kroatisch-bosnischen Grenze den Deutschen Menschenrechts-Filmpreis. Dieses Jahr wurde sie am internationalen Dokumentarfilmfestival «Visions du Réel» in Nyon für ihren Film «The Landscape and the Fury» mit dem Grand Prix ausgezeichnet.

Für ihre Arbeit als Filmschaffende erhält Nicole Vögele den Preis für Film 2024 des Kantons Solothurn.

ANERKENNUNGSPREIS

Martin Eduard Fischer, Historiker und Alt-Stadtarchivar von Olten 

geboren am 20. August 1938

Bürger von Egerkingen und Olten

wohnhaft in Olten

Martin Eduard Fischer, 1938 in Olten geboren, hat sich über Jahrzehnte für die Geschichte im Kanton Solothurn und insbesondere jene der Stadt Olten eingesetzt. Der Bezirkslehrer arbeitete ab 1971 über 20 Jahre lang als Stadtarchivar von Olten, war 40 Jahre lang bis 2009 erst Mitglied und dann Präsident der Oltner Altstadtkommission sowie von 1975 bis 2009 Präsident der kantonalen Denkmalpflegekommission. Von 1969 bis 2012 erschienen zahlreiche Bücher zu Olten, etwa die Jubiläumsschrift zum 800-jährigen Bestehen «Olten, Stadtgeschichte in Bildern». Für sein Engagement wurde Fischer mehrfach ausgezeichnet, so 2004 von der Stadt Olten für sein publizistisches Schaffen und 2015 mit dem Solothurner Heimatschutzpreis.

Die Regierung des Kantons Solothurn zeichnet Martin Eduard Fischer für sein langjähriges Wirken mit einem Anerkennungspreis aus.

ANERKENNUNGSPREIS

Dr. Lukas Schenker, Historiker, Archivar und Bibliothekar

geboren am 7. Juli 1937 in Däniken

Bürger von Däniken

wohnhaft in Mariastein

Dr. Lukas Schenker, geboren 1937 in Däniken, war ab 1959 Mönch und von 1995 bis 2008 Abt des Klosters Mariastein. Als Historiker war er ab 2005 Mitglied der Fachkommission Solothurner Kantonsgeschichte, welche die Dokumentierung der Kantonsgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert fortsetzte. Ausserdem machte er sich mit seiner Arbeit im Klosterarchiv Mariastein oder mit zahlreichen historischen Publikationen zum Kloster, zur Bibliotheksgeschichte des Benediktinerordens und zum Orden selbst um den Erhalt eines wichtigen Teils der Kulturgeschichte im Kanton verdient.

Der Regierungsrat des Kantons Solothurn verleiht Dr. Lukas Schenker einen Anerkennungspreis 2024 für seinen Einsatz zugunsten der Solothurner Kantonsgeschichte.