Pestizid - Fakten

Der Begriff „Pestizide“ wird häufig als Synonym für Pflanzenschutzmittel verwendet. Doch der Oberbegriff Pestizide umfasst auch Biozide. Das sind Mittel, die meist im und am Haus zur Vorbeugung von Schimmel, zur Abwehr von Schädlingen oder zur Desinfektion eingesetzt werden. Um ihre Aufgabe zu erfüllen, sind Pestizide mehrheitlich giftig.

Biozide

Biozide werden in vielen Bereichen des privaten oder beruflichen Lebens - vorwiegend im und am Haus - eingesetzt.

Beispiele für Biozide sind:

  • Sprays gegen Wespen und Mücken
  • Ameisengift
  • Fassadenschutzmittel zur Verhinderung von Algenbildung
  • Holzschutzmittel
  • antibakterielle Desinfektionsmittel
  • antibakterielle Putzmittel

Pflanzenschutzmittel (PSM)

Pflanzenschutzmittel sollen für ein möglichst ungehemmtes Wachstum der Pflanze sorgen. Dazu zählt sowohl der Schutz der Pflanze vor Schadorganismen, das Hemmen oder Verhindern von Konkurrenzpflanzen und die Konservierung der Pflanzenerzeugnisse.

Pflanzenschutzmittel werden in drei Gruppen unterteilt:

  • Herbizide – vernichten Pflanzen (Unkrautvertilgungsmittel)
  • Fungizide – hemmen Pilzkrankheiten (zum Beispiel Mehltau)
  • Insektizide – bekämpfen Schadorganismen (zum Beispiel Blattläuse, Buchsbaumzünsler)

Dasselbe Mittel kann zugleich Biozid und Pflanzenschutzmittel sein.

Sind Pestizide die Risiken wert?

Im Idealfall tötet der Wirkstoff eines Pestizids nur einen ganz bestimmten Schädling, lässt alle anderen in Ruhe und ist dann auch noch rückstandslos biologisch abbaubar. Doch leider hat der Einsatz oft nicht nur für die Schädlinge Folgen, sondern auch für die Umwelt. So findet man Spuren der in den Produkten enthaltenen Wirkstoffe mittlerweile auch dort, wo sie nicht hingehören: In Oberflächengewässern, im Grund- und Trinkwasser, im Boden, in Lebensmitteln, in  Fischen oder Raubvögeln. Zudem werden neben Schädlingen auch nützliche Organismen wie Wildbienen oder Marienkäfer getötet.

Auch unsere Gesundheit ist gefährdet. Denn mit dem Essen und Trinken nehmen wir Spuren der Wirkstoffe auf und reichern sie im Körper an.

Es lohnt sich deshalb, den Einsatz von Pestiziden zu umgehen, Altbestände fachgerecht zu entsorgen und Alternativen zu nutzen.