Den Pflegeberuf fördern

Liebe Leserinnen und Leser

Die Situation in der Pflege ist seit Längerem angespannt. Das soll sich ändern. Der Regierungsrat hat Ende letzten Jahres ein ganzes Paket an Massnahmen vorgestellt, damit sich im Kanton Solothurn mehr Menschen zu Pflegefachpersonen auf Tertiärstufe ausbilden lassen – also an höheren Fachschulen und Fachhochschulen.

Das Paket besteht aus drei Pfeilern. Zum einen werden Spitäler, Pflegeheime und Spitex-Organisationen verpflichtet, Pflegefachpersonen auszubilden. Dafür erhalten sie neu Beiträge des Kantons. Zweitens unterstützen wir auch jene Menschen direkt, die im Kanton Solothurn wohnen und als Quereinsteigerin oder -einsteiger in diesen Beruf wechseln wollen. Sie sollen ab einem bestimmten Alter Ausbildungsbeiträge erhalten. Und drittens unterstützen wir die kantonale höhere Fachschule Pflege in Olten finanziell. Sie erhält zusätzliche Mittel, damit sie die Studiengebühren reduzieren und Anreize für weniger Ausbildungsabbrüche schaffen kann. Unser Ziel ist es, mit diesen Massnahmen 20 Prozent mehr praktische Ausbildungsplätze zu schaffen. Oder in absoluten Zahlen: rund 100 zusätzliche Ausbildungsabschlüsse pro Jahr.

Diese Vorschläge setzen die erste Etappe der Pflegeinitiative um, die das Schweizer Stimmvolk im November 2021 angenommen hat. Der Kantonsrat wird sich voraussichtlich im Frühling mit der Vorlage befassen. Bereits im Sommer sollen die neuen Instrumente in Kraft treten. Unser Fahrplan ist ambitioniert. Aber er ist nötig, damit die Situation der Pflegerinnen und Pfleger möglichst rasch verbessert werden kann. Danach nehmen wir die zweite Etappe der Pflegeinitiative – dabei geht es um die Arbeitsbedingungen – in Angriff. Der Bundesrat wird seine Vorschläge dazu bis im Frühling dieses Jahres in die Vernehmlassung schicken.

Regierungsrätin Susanne Schaffner
Vorsteherin Departement des Innern